Mordfall: U-Häftling in Innsbruck

Von Seff Dünser (NEUE)
Weiterhin ungewöhnlich verläuft das Ermittlungsverfahren gegen den 34-jährigen Mordverdächtigen, der am 6. Februar in der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn den 49-jährigen Leiter der Sozialabteilung erstochen haben soll. Zuerst hat der türkische Beschuldigte vergeblich seine Inhaftierung bekämpft. Noch am Tag nach der Abweisung der Haftbeschwerde, am vergangenen Donnerstag, wurde der Untersuchungshäftling aus Sicherheitsgründen von der Justizanstalt Feldkirch ins Innsbrucker Gefängnis verlegt. Das teilte gestern auf Anfrage sein Verteidiger Daniel Wolff mit.
Zudem lasse Staatsanwältin Konstanze Manhart seinen Mandanten psychiatrisch untersuchen, berichtete der Bregenzer Verfahrenshelfer. Mit dem psychiatrischen Gutachten wolle die öffentliche Anklägerin überprüfen, ob sie allenfalls einen Antrag auf Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher einzubringen hat.
Extrem gefährlich
Der vorbestrafte Beschuldigte gelte innerhalb der Justiz offenbar als extrem gefährlich, sagte Pflichtverteidiger Wolff. Das hätten Richter des Oberlandesgerichts Innsbruck in der Abweisung der Haftbeschwerde ebenso zum Ausdruck gebracht wie die Feldkircher Gefängnisleitung im vom Justizministerium genehmigten Antrag auf Verlegung des Häftlings. Bei seinen Besprechungen im Feldkircher Gefängnis hätten gleich drei Justizwachebeamte den U-Häftling bewacht, sagte der Verfahrenshelfer. Die Überstellung in die Justizanstalt Innsbruck sei wegen des Personalmangels in Feldkirch vorgenommen worden. In Feldkirch habe sich der Inhaftierte allein in einer Zelle befunden.
Motiv Rache
Der Asylwerber soll den BH-Mitarbeiter im Streit um Zahlungen aus der Grundversorgung erstochen haben. Als Tatmotiv nehmen Ermittler aber auch Rache für das 2009 gegen den Türken erlassene unbefristete Aufenthaltsverbot für Österreich an. Daran hatte der BH-Mitarbeiter seinerzeit als Fremdenpolizist mitgewirkt.
Wolff sagte am Montag, nun werde ihn ein Tiroler Anwalt für Besprechungen mit dem Häftling im Innsbrucker Gefängnis vertreten.
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