Nach Bluttat an BH Dornbirn: Mordverdächtiger fordert Entlassung

Von Seff Dünser/NEUE
Überraschend hat der mutmaßliche Mörder auf seine Inhaftierung reagiert. Der 34-jährige Türke wehrt sich rechtlich dagegen, dass er in der Vorwoche in der Justizanstalt Feldkirch in Untersuchungshaft genommen wurde. Der Untersuchungshäftling hat seinen Verfahrenshelfer Daniel Wolff damit beauftragt, den U-Haftbeschluss des Landesgerichts Feldkirch mit einer Haftbeschwerde am Innsbrucker Oberlandesgericht (OLG) zu bekämpfen. Er möchte auf freien Fuß gesetzt werden.
Das teilte Wolff gestern auf NEUE-Anfrage mit. Er habe seinen Mandanten vergeblich davon zu überzeugen versucht, dass eine Haftbeschwerde angesichts der Umstände aussichtslos sei. Denn die Verhängung der Untersuchungshaft sei beim Verdacht auf Mord obligatorisch. Neben dem dringenden Mord-Tatverdacht habe die Feldkircher Haftrichterin die von der Staatsanwältin beantragte Untersuchungshaft mit dem Vorliegen von Flucht- und Tatbegehungsgefahr begründet.
Tag des Begräbnisses
Die von seinem Mandanten aufgetragene Haftbeschwerde wollte Wolff noch gestern einbringen. Am selben Tag wurde auch der getötete Leiter der Sozialabteilung der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn beerdigt. Der türkische Asylwerber wird verdächtigt, den 49-Jährigen am 6. Februar im BH-Gebäude im Streit um Zahlungen aus der Grundversorgung mit einem Küchenmesser erstochen zu haben.
“Undankbarer Fall”
Verteidigt wird der Beschuldigte unentgeltlich von Mag. Wolff, der am Montag von der Vorarlberger Rechtsanwaltskammer zum Verfahrenshelfer bestellt wurde. Er sei mit einem „undankbaren Fall“ betraut worden, sagte Wolff gestern. Der Lauteracher (33) hat erst am 1. Februar seine Anwaltskanzlei in Bregenz eröffnet. Er will vorwiegend im Zivilrecht tätig sein. Als angestellter Anwalt habe er im VW-Diesel-Skandal bereits ein rechtskräftiges Urteil zugunsten eines Diesel-Fahrers erwirkt, so Wolff.
Bluttat in Dornbirn: Fatale Gesetzeslücke
(red.)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.