BH Dornbirn: Opfer wies Täter vor 10 Jahren aus

Die Polizei sprach am Donnerstag von kaltblütigem Mord, und dass der Täter bei seiner Festnahme keinerlei Reue gezeigt habe. Es ist aber nicht klar, ob die Ausweisung vor 10 Jahren Motiv für den Mord war.
Der 34-jährige Tatverdächtige hat den 49-jährigen Leiter der Sozialabteilung der BH Dornbirn offenbar wegen noch nicht erfolgter Mindestsicherungszahlungen erstochen. “Der Mann wollte Mindestsicherung”, stellte Bezirkshauptmann Helgar Wurzer bei der Pressekonferenz am Donnerstag klar. Deswegen war der 34-Jährige am 23. Jänner, am Freitag vergangener Woche und am Mittwoch vorstellig geworden.
VN-Informationen bestätigt: Mordopfer von Dornbirn ist jener Beamte, der vor 10 Jahren das Aufenthaltsverbot des illegal zurückgekehrten Täters unterschrieben hatte. Polizei geht von kaltblütigem Mord aus. Täter zeigt keine Reue. #dornbirn
— Gerold Riedmann (@gerold_rie) 7. Februar 2019
Am 23. Jänner habe man dem 34-Jährigen erklärt, dass er die Mindestsicherung in der Wohnortgemeinde beantragen müsse. Anschließend würden die Unterlagen an die Bezirkshauptmannschaft übermittelt. Am Freitag vergangener Woche sei der Mann erneut an der BH aufgetaucht, bereits damals war er laut Wurzer “ziemlich aggressiv” und habe gefragt: “Wo ist das Geld?”
Täter kehrte nach 30 Minuten mit Messer zurück
Da die Unterlagen aus Lustenau noch nicht eingetroffen waren, musste der 34-Jährige unverrichteter Dinge abziehen. Am Mittwoch schließlich sei der Mann direkt in das Büro des Sozialamtsleiters vorgedrungen und habe wieder nach dem Geld verlangt. Dabei sei dem 34-Jährigen zugesichert worden, dass die Angelegenheit noch am selben Tag – also am Mittwoch – erledigt werde.
Daraufhin verließ der wieder renitent auftretende Mann die BH, um nur eine halbe Stunde später mit einem Küchenmesser zurückzukommen und die Bluttat zu begehen. “Wir stehen alle unter Schock”, sagte dazu Wurzer. Das tragische Ereignis beschäftige alle Mitarbeiter der BH Dornbirn, speziell natürlich jene, die den 49-Jährigen gut kannten bzw. jene, die die Tat in unmittelbarer Nähe miterlebten. “Wir sind sehr froh, dass Polizei, Notarzt und Rettung sofort da waren”, bedankte sich Wurzer. Das Kriseninterventionsteam stand und steht allen BH-Mitarbeitern zur Verfügung, außerdem bot das Land zusätzliche psychologische Betreuung an. “Uns geht es schlecht”, so Wurzer, der noch am Mittwochabend die Lebensgefährtin des 49-Jährigen besuchte.
In Absprache mit Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) blieb die BH Dornbirn am Donnerstag geschlossen. “Wir müssen nun einen Schritt nach dem anderen machen und sehen, wie wir mit der Situation umgehen”, sagte Wurzer.
Als Mord eingestuft
Im Liveticker: Behörden informieren nach Mord in Dornbirn
(APA/Red.)
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