Diese zehn Jahre alten Autos überraschen im TÜV-Test mit Bestwerten
Wer auf Österreichs und Deutschlands Straßen unterwegs ist, teilt sich die Fahrbahn mit zahlreichen Autos im besten Alter: Im Schnitt sind Pkw hierzulande 10,6 Jahre alt – eine Zahl, die viel über den Gebrauchtwagenmarkt verrät. Denn in dieser Altersklasse entscheidet sich, ob ein Fahrzeug ein treuer Begleiter bleibt oder zur Kostenfalle wird. Der neue TÜV-Report 2026 nimmt deshalb gezielt zehn bis elf Jahre alte Autos unter die Lupe – mit teils überraschenden Ergebnissen.
Warum gerade zehn- bis elfjährige Autos wichtig sind
Auch wenn viele Gebrauchtwagenkäufer lieber jüngere Modelle ins Auge fassen, lohnt sich der Blick auf die reiferen Jahrgänge. Der Grund: Sie geben wertvolle Hinweise darauf, wie gut bestimmte Marken langfristig durch die Hauptuntersuchung kommen – und somit auch, welche Modelle bei der Haltbarkeit die Nase vorn haben.
Analysiert wurden über 900.000 Hauptuntersuchungen dieser Altersklasse. Nur Marken, die mindestens drei Modelle in dieser Kategorie aufweisen, flossen in die Wertung ein. Entscheidendes Kriterium war die sogenannte Mängelquote – sie zeigt an, wie viele Fahrzeuge beim TÜV durchfallen. Daraus wurde ein Marken-Mittelwert errechnet, der als Vergleichsbasis dient.
Mercedes glänzt mit niedrigster Mängelquote
An der Spitze: Mercedes-Benz. Der Stuttgarter Hersteller beweist eindrucksvoll, dass Qualität auch im Alter Bestand hat. Mit einer durchschnittlichen Mängelquote von 18,5 Prozent schneiden Modelle wie B-Klasse, GLE/M-Klasse und A-Klasse besonders gut ab – sie belegen die ersten drei Plätze der gesamten Auswertung. Auch C- und E-Klasse schlagen sich ordentlich, wenn auch etwas abgeschlagen. Die untersuchten Fahrzeuge von Mercedes kommen im Schnitt auf rund 149.000 Kilometer Laufleistung – und meistern den TÜV trotzdem besser als viele jüngere Konkurrenten.
Audi und Toyota auf den Verfolgerplätzen
Ebenfalls stark: Audi mit 19,2 Prozent Mängelquote. Die Ingolstädter bringen mit A3, Q5, A4/A5, A1, Q3 und A6/A7 gleich mehrere Modelle ins Spitzenfeld. Bemerkenswert ist dabei die oft hohe Laufleistung von über 150.000 Kilometern – ohne dass sich das negativ auf das Abschneiden auswirkt.
Den dritten Platz holt sich Toyota mit 22 Prozent. Die kompakten Modelle Auris, Yaris und Aygo beweisen: Haltbarkeit muss nicht von Hubraum oder Gewicht abhängen. Trotz kleiner Motoren und geringerer Masse zeigen sich die Fahrzeuge erstaunlich robust.
Tesla erneut mit schlechten Ergebnissen
Weniger erfreulich fällt das Ergebnis für Tesla aus. In der separaten Kategorie der zwei- bis dreijährigen Autos landet das Model Y mit einer Mängelquote von 17,3 Prozent auf dem letzten Platz – dicht gefolgt vom Model 3. Zwar betrifft diese Auswertung ein jüngeres Segment, doch sie verdeutlicht, dass E-Autos noch immer mit Qualitäts- und Zuverlässigkeitsthemen kämpfen. Insgesamt waren im aktuellen TÜV-Report mehr E-Autos vertreten als je zuvor – mit gemischter Bilanz.
Der ADAC warnt zudem: Etwa jedes fünfte Fahrzeug scheitert derzeit mit "erheblichen" oder sogar "gefährlichen" Mängeln – ein alarmierender Befund, der für alle Marken gilt.
Andere Marken: Zwischen Licht und Schatten
Der Blick auf das Mittelfeld offenbart deutliche Unterschiede. BMW etwa liegt mit 25,1 Prozent Mängelquote nur im Mittelfeld, obwohl die Fahrzeuge im Schnitt auf 155.000 Kilometer kommen – also deutlich über dem Klassenschnitt von 131.000 Kilometern.
Seat zeigt mit 24,2 Prozent Mängelquote ein ähnliches Bild – solide, aber nicht überragend. Überraschend hingegen das schwache Abschneiden von Hyundai und Renault: Beide Marken weisen trotz geringerer Laufleistungen von durchschnittlich 109.000 Kilometern vergleichsweise hohe Mängelquoten auf – 27,2 Prozent bei Hyundai, 28,9 Prozent bei Renault.
Was Gebrauchtwagenkäufer daraus lernen können
Der TÜV-Report 2026 liefert mehr als nur eine Momentaufnahme – er ist ein Werkzeug für alle, die langfristig denken. Wer ein zuverlässiges Auto sucht, sollte nicht allein auf den Kilometerstand schauen, sondern die bekannte Markenqualität, spezifische Modellschwächen und vor allem die statistische Haltbarkeit berücksichtigen. Denn ein gut gepflegter Mercedes mit 150.000 Kilometern kann verlässlicher sein als ein schlecht behandelter Kompaktwagen mit nur 80.000.
Der Report belegt: Langzeitqualität ist messbar – und sie variiert stark zwischen den Marken. Für alle, die heute ein gebrauchtes Fahrzeug kaufen, kann der Blick auf die TÜV-Ergebnisse von morgen bares Geld sparen.
(VOL.AT)
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