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Geburtenstation: Auch ÖVP Dornbirn stellt sich hinter Petition mit über 52.000 Unterschriften

©luftbild krankenhaus dornbirn
Der politische Rückenwind für den Erhalt der Geburtshilfe, Gynäkologie und Kinderheilkunde am Krankenhaus Dornbirn wird stärker: Nach einem einstimmigen Beschluss in der Stadtvertretung bekräftigt nun auch die Dornbirner Volkspartei öffentlich ihre Unterstützung für die gleichnamige Petition, die bereits von über 52.000 Menschen unterzeichnet wurde.

"Die Petition spricht uns aus dem Herzen“, sagte Vizebürgermeister und Klubobmann Alexander Juen am Montag. Die ÖVP Dornbirn unterstütze die Forderungen vollumfänglich – nicht nur in Worten, sondern auch durch konkrete Anträge und Vorschläge an das Land. "Wir haben uns stets für den Erhalt des Spitals in seiner derzeitigen Form eingesetzt", so Juen.

Politischer Schulterschluss – zumindest auf kommunaler Ebene

In der Dornbirner Stadtvertretung gab es zuletzt Einigkeit: Alle Fraktionen unterstützten einen Antrag der ÖVP, in dem die Bedeutung des Dornbirner Krankenhauses als medizinisches Rückgrat des Unterlands betont wurde. Der Antrag fordert eine umfassende Stärkung des Standorts, gerade auch im Bereich der Frauen- und Kindermedizin.

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ÖVP fordert Verhandlungserfolg von SPÖ-Bürgermeister

Thomas Winsauer, geschäftsführender Stadtparteiobmann der ÖVP, nimmt dabei auch Bürgermeister Markus Fäßler (SPÖ) in die Pflicht: "Es liegt nun auch am Bürgermeister, die Verhandlungen mit dem Land im Sinne der über 52.000 Unterstützer zum Erfolg zu führen."

Ärztinnen und Ärzte warnen vor Verlegung

Auch das medizinische Fachpersonal meldet sich mit einem Schreiben an die Landespolitik zu Wort. Die Ärztinnen und Ärzte der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe sprechen von einem über Jahre aufgebauten Kompetenzzentrum, das bei einer Verlegung unwiederbringlich zerstört würde. Sie verweisen auf erfolgreich rezertifizierte Zentren und warnen vor dem Verlust interdisziplinärer Zusammenarbeit, die an einem neuen Standort erst mühsam neu aufgebaut werden müsste.

Forderungskatalog der ÖVP Dornbirn

In ihrer Stellungnahme lässt die Dornbirner Volkspartei keinen Zweifel an ihren Erwartungen an das Land und fordert:

  • Personal- und Standortgarantie für die bestehenden Teams
  • Verbindliche Zusicherung, dass Dornbirn als medizinisches Zentrum im Unterland weiter ausgebaut wird
  • Keine Zerschlagung des Krankenhauses – insbesondere keine Maßnahmen, die die wirtschaftliche Selbstständigkeit gefährden
  • Investitionsgarantie, die eine faire Kostenbeteiligung des Landes beinhaltet

Ob und wie das Land auf diesen gebündelten Druck aus Stadtvertretung, Bevölkerung und Ärzteschaft reagiert, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der politische und öffentliche Druck wächst – und mit ihm die Erwartung an eine rasche, transparente Lösung.

Stadt erneuert Vorschlag für Ausbau des Krankenhauses Dornbirn

Am Dienstagmittag hat die Stadt Dornbirn ihren Vorschlag bekräftigt, das Krankenhaus Dornbirn als zentralen und langfristig gesicherten Krankenhausstandort im unteren Rheintal auszubauen. "Mit seiner Lage, modernen Infrastruktur und einem hochqualifizierten Team biete das Haus beste Voraussetzungen, um die regionale Gesundheitsversorgung dauerhaft sicherzustellen", so die Stadt.

©Dietmar Stiplovsek Pauschal

"Wir wollen Verantwortung übernehmen und die Gesundheitsversorgung langfristig absichern", sagte Bürgermeister Markus Fäßler (SPÖ). Es brauche ein klares Zielbild für die kommenden Jahrzehnte, um eine nachhaltige Entwicklung im Gesundheitswesen zu ermöglichen. Die derzeit diskutierten Verschiebungen von Abteilungen zwischen Bregenz und Dornbirn bezeichnete Fäßler als kurzfristige Maßnahmen ohne strategische Perspektive. "Wir müssen die Gesundheitsversorgung in die Zukunft weiterdenken."

Bürgermeister Markus Fäßler (SPÖ)
Bürgermeister Markus Fäßler (SPÖ) ©VN/Paulitsch

Dornbirn sieht sich als Spitalsschwerpunkt im Unterland

Die Stadt verweist auf die zentrale Lage Dornbirns im unteren Rheintal und die gute Erreichbarkeit für Patienten und Mitarbeitende. Laut Studien, die im Zuge der Sanierung der Bettengeschosse erstellt wurden, stehen ausreichend Flächen für eine Weiterentwicklung zur Verfügung. Damit seien alle Voraussetzungen gegeben, Dornbirn zu einem starken Spitalsschwerpunkt für das Unterland auszubauen.

Dornbirn zeigt sich zudem offen für neue Trägermodelle. Eine gemeinsame Verantwortung von Land und Stadt könne ein zukunftsfähiger Weg sein. Entsprechende Gespräche mit dem Land habe es bereits gegeben.

Modernes und leistungsfähiges Krankenhaus

Das Krankenhaus Dornbirn gilt laut Stadt als medizinisch, organisatorisch und wirtschaftlich hervorragend geführtes Haus. Es verfüge über moderne technische Ausstattung, ein breites Fachspektrum und eine hochmotivierte Belegschaft. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Bereiche modernisiert – etwa die Operationssäle, der Geburtenbereich und medizintechnische Einrichtungen. Auch der neue Hubschrauberlandeplatz entspreche den höchsten Sicherheitsstandards.

Mit seiner Infrastruktur und Leistungsfähigkeit sieht die Stadt Dornbirn das Krankenhaus als naheliegenden Standort, um die medizinische Versorgung im unteren Rheintal langfristig zu sichern.

(Red.)

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