AA

"Wenn es einer packen kann, dann ist es Marcel": Das sagen Felix Neureuther & Co. zum Hirscher-Comeback

Was sagt Felix Neureuther zum Comeback von Marcel Hirscher?
Was sagt Felix Neureuther zum Comeback von Marcel Hirscher? ©GEPA
Auf der Piste waren sie Rivalen, privat sind sie Freunde: Marcel Hirscher hat am Mittwoch sein Comeback angekündigt – Ex-Rivale Felix Neureuther zeigte sich erfreut über Rückkehr des achtfachen Gesamtweltcupsiegers. Der derzeitige Überflieger Marco Odermatt hielt die Nachrichten hingegen erst für einen Scherz.
Das sagt Marcel Hirscher zu seinem Comeback
Marcel Hirscher kehrt zurück – aber nicht für Österreich

Die Meldung des von Marcel Hirscher anvisierten Comebacks als aktiver Skirennläufer ist am Mittwoch mitten in den Urlaubswochen seiner früheren Konkurrenten gekommen.

Comeback eines Ski-Superstars

Sozusagen in seiner ersten Karriere hatte Hirscher Felix Neureuther als einen seiner Hauptrivalen zwischen den Torstangen. Der Bayer trat wie der Salzburger 2019 zurück, die beiden hatten immer eine freundschaftliche Beziehung zueinander. Da er weiß, was Hirscher in seiner Karriere alles erreicht hat, möchte Neureuther den achtfachen Gesamtweltcupsieger auch jetzt nicht unterschätzen. "Wenn es einer packen kann, dann ist der Marcel der Einzige, den man das zutrauen kann", meldete der seit vier Wochen 40-jährige Bayer.

Keine Marketing-Aktion

Dass es sich bei der Aktion des "Neo-Niederländers" Hirscher um eine reine Marketing-Aktion handle, denkt Neureuther nicht. "Wenn der Marcel am Start steht, dann will er auch abliefern." Die gute körperliche Verfassung habe Hirscher aufgrund der ständigen Skitests, wie Neureuther meinte. Freilich sei der Torlauf sehr trainingsintensiv. "Man muss viele Tore fahren, um das richtige Timing hinzubekommen. Aber wenn du mit 35 Jahren ein Comeback gibst, dann bist du dir dieser Dinge bewusst. Dann hast du Lust auf die Herausforderung und packst voll an."

"Das ist genau das, was der Skisport braucht"

Auch wenn Hirscher zumindest vorerst nur bei FIS-Rennen starten werde, habe sich der 13-fache Sieger von Weltcuprennen darüber "wahnsinnig gefreut. Das ist genau das, was der Skisport braucht in einer Zeit, die nicht einfach ist." Neureuther engagiert sich viel in den Themenbereichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit des Skisports.

Kein Comeback für Neureuther 

Für sich selbst schloss er aber einen ähnlichen wie den Schritt Hirschers aus. "Ich werde jetzt Abfahrer, und zwar für Jamaika", witzelte er freilich. Wie jenes von Hirscher begrüßte er übrigens auch das im März bekanntgewordene Comeback des 24-jährigen Norwegers Lucas Braathen für Brasilien. "Die zwei tun dem Skisport wahnsinnig gut."

Braathen "kann es nicht erwarten"

Braathen reagierte auf das Hirscher-Comeback und zeigte sich glücklich darüber. "Ich habe in meiner Karriere deine Leistungen analysiert und versucht, etwas davon in meinen Bewegungsablauf zu integrieren. Ich habe immer gesagt, dass es ein großer Wunsch von mir ist, die Chance zu haben, gegen dich zu fahren. Ich kann es nicht erwarten, gegen dich zu fahren. Bis bald." Damit nährte Braathen Gerüchte, dass er und Hirscher gemeinsam trainieren könnten. Zum Posting stellte der Norsker ein Foto vom Alta-Badia-Weltcup 2022, das ihn gemeinsam mit Hirscher zeigt.

"Im ersten Moment glaubte ich an einen Witz"

Überrascht über das Comeback von Hirscher waren nicht nur viele Fans des 35-Jährigen, sondern auch der aktuell erfolgreichste Schweizer Skirennfahrer Marco Odermatt. Gegenüber dem "Blick" erklärte der 26-Jährige: "Im ersten Moment glaubte ich an einen Witz, aber nachdem ich die ganze Story online [...] gelesen hatte, war mir klar, dass es sich doch nicht um einen verspäteten April-Scherz handelt." Dann freute sich der derzeitige Ski-Dominator aber: "Ich finde es richtig cool, dass Hirscher zurückkommt. Für das internationale Ansehen des Skisports ist das fantastisch, zumal Marcel künftig für Holland fahren wird."

"Eigentlich kann ich nur verlieren"

Auf der Piste sieht er für Hirscher wohl gute Chancen: "Eigentlich kann ich in diesem Duell mit Hirscher nur verlieren." Der amtierende Riesen-Olympiasieger scheint sich durchaus Sorgen zu machen: "In den letzten Jahren wurde unzählige Male die Frage gestellt, wer der größere Rennfahrer ist: Hirscher oder ich? Wenn ich in der besten Phase meiner Karriere langsamer sein sollte als Marcel, der aus der Ski-Pension zurückkommt, würde die Antwort auf diese Frage definitiv nicht zu meinen Gunsten ausfallen."

Das spricht gegen Hirscher

Allerdings sprechen die bisherigen Ergebnisse im Duell der beiden nicht für den Rückkehrer: Hirscher landete bei seinen bislang letzten Weltcup-Riesenslaloms im März 2019 in Kranjska Gora (Slo) und Soldeu (And) auf Platz 6, während Odermatt es auf die Ränge 3 und 2 schaffte. Odermatt unterschätzt seinen Konkurrenten deshalb aber nicht: "Marcel hat in den letzten Jahren mit dem von ihm entwickelten Van-Deer-Ski unzählige Testläufe und Trainingsvergleiche mit Henrik Kristoffersen absolviert. Er hat sehr wahrscheinlich mehr gewinnbringende Trainings-Feedbacks erhalten als ich, weil er im Gegensatz zu mir ja keinen Wettkampfstress hatte."

(APA/dpa/VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Sport
  • "Wenn es einer packen kann, dann ist es Marcel": Das sagen Felix Neureuther & Co. zum Hirscher-Comeback