Laut einer Bilanz gab es gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um fast 1.400 Einsätze. Die Vorarlberger Feuerwehren mussten insgesamt rund 6.400 Mal ausrücken. Die hohe Steigerung liege vor allem bei technischen Einsätzen während dem Starkregen im August, so Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle am Freitag. Die Feuerwehr wäre laut ihm für solche Ereignisse grundsätzlich gut gerüstet.
Infolge eines Brandes war 2022 in Vorarlberg ein Todesopfer zu beklagen. "Diese Tatsache schmerzt alle Feuerwehrleute sehr, konnten sie doch trotz raschem und oft gefährlichem Einsatz leider nicht mehr helfen", so Österle in einer Aussendung. Brandereignisse dürften nicht unterschätzt werden, eine rasche Alarmierung und Zivilcourage sei ganz entscheidend für den Einsatzerfolg. Im vergangenen Jahr hatten die Feuerwehren zudem zwei Großbrände - in einem Firmenareal in Rankweil sowie im Postverteilerzentrum in Koblach - zu bewältigen. Österle betonte diesbezüglich die Bedeutung fortlaufender Aus- und Weiterbildung.
Stundenlanger Starkregen
Am meisten zu tun gab es für die Feuerwehren im August. Am 19. des Monats fiel stundenlang Starkregen, vor allem im Rheintal wurden Rekordwerte verzeichnet. Ortsteile, Straßen, Garagen und Unterführungen waren überschwemmt, Muren gingen nieder. Die Feuerwehren waren eineinhalb Tage im Dauereinsatz. Pumparbeiten und das Freimachen von Verkehrswegen waren dabei laut Österle die wesentlichen Aufgaben. Nach dem Hochwasser 2009 habe man begonnen, in allen Landesteilen Stützpunkte mit Großpumpen einzurichten, davon habe man in der Lage sehr profitiert.
Etwas besser geworden sei die immer wieder angemahnte Eigenvorsorge der Bevölkerung. Dabei gehe es weniger um die Beschaffung einer eigenen Pumpe in gefährdeten Haushalten, sondern um das Beheben baulicher Probleme, die zum wiederholten Vollaufen eines Kellers führen. "Der Klassiker ist der bergseitige Lichtschacht", so Österle zur APA, "Der Trend geht zu mehr Eigenvorsorge, aber noch immer sind da viele säumig."
Im Schnitt 17 Alamierungen pro Tag
67 Prozent der Alarme erfolgten im vergangenen Jahr aufgrund technischer Einsätze (4.300), 33 Prozent aufgrund von Bränden (2.100). Die 6.600 freiwilligen Feuerwehrleute wurden im Schnitt 17 Mal pro Tag alarmiert. Ihre Einsatzstunden entsprächen bei einem zugrunde gelegten Stundenlohn von 40 Euro einem Wert von rund 4,2 Mio. Euro. Diese Leistung seien nicht selbstverständlich, dankte der Landesfeuerwehrinspektor. Anders als andere Vereine haben die Vorarlberger Feuerwehren übrigens keine Nachwuchssorgen. "Wir verzeichnen einen Boom bei der Feuerwehrjugend und haben erstmals über 1.000 Mitglieder, das stimmt uns sehr positiv", so Österle. Man hoffe darauf, diese halten und in den Aktivstand bringen zu können.
(APA)
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