Dass der ehemalige Leiter des Landesjugendheimes Jagdberg, Manfred Schnetzer, nach der Veröffentlichung des Opferschutzberichtes den Missbrauchsopfern des Jagdberg Geldgier unterstellt hat, zeitigt wütende Reaktionen. SPÖ-Klubobmann Michael Ritsch findet Schnetzers Argumentation in einem Interview von „Vorarlberg heute“ unglaublich: „Er macht aus den Opfern des Systems Jagdberg Täter und unterstellt ihnen, dass sie lügen und geldgierig sind. Dass er dann noch meint, dass trotz der scheinbaren Hilfen, die man den Jugendlichen im Jagdberg gegeben habe, einige gescheitert sind, belegt die Abgehobenheit seiner Aussagen.
Vielleicht sollte Manfred Schnetzer darüber nachdenken, ob einige Existenzen nicht wegen des Systems Jagdberg gescheitert sind.“ Für die Grünen hält Klubchef Johannes Rauch fest, dass die meisten Opfer am Jagdberg den Jahrgängen 1951 bis 1970 angehören und somit auch in die Ära Schnetzers fallen. Von den 83 Männern, die als Kind am Jagdberg untergebracht waren und vor der Opferschutzkommission Missbrauch beklagen, haben 53 Entschädigungszahlungen des Landes erhalten. Rauch findet es „überaus bedauerlich, dass aufgrund der Verjährungsfristen gegen die leugnenden Täter von damals nicht mehr strafrechtlich vorgegangen werden kann“.
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