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Vranitzky mit scharfer Kritik am Stil von Kerns Abtritt

Ex-Parteiobmann: "So kann man sich nicht verhalten, so kann man nicht abtreten".
Ex-Parteiobmann: "So kann man sich nicht verhalten, so kann man nicht abtreten". ©APA
Alt-Bundeskanzler und Ex-SPÖ-Vorsitzender Franz Vranitzky hat an der Art und Weise des angekündigten Rücktritts von Noch-Parteichef Christian Kern scharfe Kritik geübt.
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“So kann man sich nicht verhalten, so kann man nicht abtreten”, sagte er in der “Tiroler Tageszeitung” (Donnerstag-Ausgabe) auf die Frage, ob er von Kerns Verhalten enttäuscht sei.

“Mich erfasst großes Entsetzen”

Zwar sei Kerns Entscheidung zu respektieren, erklärte Vranitzky. Gleichzeitig ließ er aber dennoch recht deutlich Kritik durchblicken: “Natürlich muss man persönliche Entscheidungen respektieren, aber man muss wissen, dass solche Entscheidungen immer ursächliche Auswirkungen auf die Gesamtsituation der Partei haben.” Zu den Vorgängen in seiner Partei insgesamt meinte der Alt-Kanzler: “Mich erfasst ein großes Entsetzen.”

Vranitzky: Selbstbewusstsein der SPÖ muss wiederhergestellt werden

Der noch zu suchende kommende Vorsitzende der SPÖ müsse das Selbstbewusstsein der Partei wieder herstellen, so Vranitzky. Auch müsse die SPÖ “klar signalisieren, dass nur sie eine echte Feuermauer gegen den Rechtsruck in Österreich ist”. Der “zweite Schwerpunkt” müsse die volle Konzentration der Partei auf die Europawahl im Mai 2019 sein. “Und wenn jetzt Christian Kern der Spitzenkandidat ist, trägt er hierfür eine zentrale Mitverantwortung”, sagte er.

Androsch sieht alles nicht so negativ

Gänzlich anders als Vranitzky beurteilt Ex-SPÖ-Finanzminister und -Vizekanzler Hannes Androsch die Rücktritts-Ankündigung Kerns: “Nein, das ist alles keinesfalls so negativ”, sagte er gegenüber der “Krone” (Online-Ausgabe). “Vielleicht hilft dieser befreiende Doppelschlag der SPÖ aus der Depression”, so der Industrielle. “Das ist doch ein ehrenvoller Abgang für den Parteivorsitzenden. Und die SPÖ in die EU-Wahl zu führen, ist eine große und wichtige Aufgabe. Jetzt hat die Partei dafür einen bekannten und guten Spitzenkandidaten, Christian Kern kann damit viel gewinnen”, sagte er.

(APA/Red.)

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