AA

Vorarlberger Landtag will Kennzeichnungspflicht für Schweinefleisch

Die Fraktionen waren sich über die Kennzeichnungspflicht für Schweinefleisch einig.
Die Fraktionen waren sich über die Kennzeichnungspflicht für Schweinefleisch einig. ©Klaus Hartinger
Als Reaktion auf den Vorarlberger Fleischskandal hat sich der Landtag am Donnerstag geschlossen für eine Kennzeichnungspflicht ausgesprochen.
Fleischskandal in Vorarlberg
Skandal geht durch die Medien
Das sagt die Landwirtschaftskammer
Mit fremden Federn geschmückt
Angelogen beim Probekauf
Pressestimmen zum Skandal

Alle Fraktionen seien sich einig, dass eine Kennzeichnungspflicht das Gebot der Stunde sei, berichtet der ORF Vorarlberg. Als positives Beispiel wurde von Daniel Zadra (Grüne) und Martina Pointer (NEOS) die Kennzeichnungspflicht bei Eiern erwähnt, die bei den Konsumenten sogar ein Umdenken in Richtung von mehr Qualität bewegt habe. Die Verbraucher seien durchaus bereit, für bessere Produkte etwas mehr zu zahlen, einen Aspekt, den man als Chance sehen sollte. Pointer kritisierte zudem, dass auch aus dem Ausland eingeführte Tiere die Kennzeichnung “at” erhielten, wenn sie in Vorarlberg geschlachtet werden.

Bernhard Feuerstein (ÖVP) wies auf die “3G-Qualitätsstrategie” (Gehalten, Gemästet, Geschlachtet” des Landes hin. Um die 3G-Kriterien zu erfüllen, müsse ein Tier mindestens sein halbes Leben in Vorarlberg verbracht haben. ÖVP-Agrarlandesrat Erich Schwärzler appellierte zudem an die Eigenverantwortung der Metzgereien, was es um die Einhaltung von Gesetzen betreffe.

Alle Fraktionen einig

Gabriele Sprickler-Falschlunger von der SPÖ kritisierte, dass es noch immer Schweine-Kastrationen und Kälber-Enthornungen ohne Betäubung in Vorarlberg gebe. Laut Schwärzler würden Betäubungen aber in über 90 Prozent der Betriebe durchgeführt, obwohl es nicht gesetzlich vorgeschrieben sei, was der ÖVP-Politiker bedauere.

Auch Nicole Hosp (FPÖ) verurteilte den Fleischskandal aufs Schärfste. Kritik übte sie an Landesrat Schwärzler. Immer wenn ein solcher Skandal an die Öffentlichkeit komme, würden Maßnahmen angekündigt, aber nicht umgesetzt.

Über den Fleischskandal hatten WANN & WO und VOL.AT zuerst berichtet. Nach Vorwürfen des Verein gegen Tierfabriken würden Schweine aus deutschen Betrieben heimlich nach Vorarlberg transportiert, wo das Fleisch dann als Ländle-Produkt verkauft würde.

(Red.)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Vorarlberger Landtag will Kennzeichnungspflicht für Schweinefleisch