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Landwirtschaftskammer Vorarlberg: "Nicht alle Metzger in einen Topf werfen!"

Die so genannten „Ländle Metzg“ Betriebe werden jährlich mindestens zweimal auf Fleischherkunft kontrolliert.
Die so genannten „Ländle Metzg“ Betriebe werden jährlich mindestens zweimal auf Fleischherkunft kontrolliert. ©VOL.AT
Die Landwirtschaftskammer und deren Tochter, die Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH verurteilen den aufgedeckten Fleischskandal in Vorarlberg. Gleichzeitig appelieren sie aber auch an alle Kunden, "nicht alle Metzger in einen Topf zu werfen".
Politik verlangt Konsequenzen
Fleischskandal in Vorarlberg
Mit fremden Federn geschmückt
Bei Probekauf gelogen

Die Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH ist die zentrale Zertifizierungs- und Vermarktungsstelle für Agrarprodukte aus Vorarlberg. Geschäftsführer Manuel Gohm nahm am Montag zu den aktuellen Irreführungsvorwürfen Stellung: “Wir begrüßen es, wenn bewusste Irreführungen des Konsumenten aufgedeckt werden. Wichtig ist jedoch, jetzt nicht alle Metzger in einen Topf zu werfen! Es gibt Metzger, die ehrlich sind.”

Auch Landwirtschafts-Landesrat Erich Schwärzler weist in diesem Zusammenhang auf das “Ländle Metzg” Zertifizierungsprogramm hin: “Hier wird Ländle Herkunft von Rind-, Kalb- und Schweinefleisch streng kontrolliert”.

Die Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH ist eine Tochter der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. „Zweck des Ländle Metzg Programms ist es, den Konsumenten regionales Fleisch aus tierschutzgerechter Haltung anzubieten. Durch die Kennzeichnung soll die Nachvollziehbarkeit der Herkunft das Vertrauen der Verbraucher stärken”, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger.

“Mit der Unterzeichnung des Partnervertrages erklären sich die Ländle Metzg Betriebe bereit, die Qualitätsrichtlinien verbindlich einzuhalten. Die Betriebe werden von der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH sowie von externen Kontrollstellen jährlich mindestens zwei Mal überprüft” so Manuel Gohm, Geschäftsführer der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH.

VGT zeigt Vorarlberger Betrieb an

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hatte gegen einen Vorarlberger Unternehmer Anzeige wegen Verstößen gegen das Tiertransportgesetz erstattet. Unter anderem soll der Zwischenhändler falsche Angaben zu Transportzeiten gemacht haben. Zudem sollen Schweine aus deutschen Großbetrieben als hiesiges Schweinefleisch verkauft worden sein.

Der Zwischenhändler soll die Transportzeit meist mit dreieinhalb Stunden angegeben haben, obwohl die gesamte Transportdauer – inklusive Verladung, Fahrt und Stehzeiten – bis zu zehn Stunden betragen habe, so der Vorwurf.

Erlaubt seien höchstens acht Stunden. Darüber hinaus sei der große Tiertransporter nicht als solcher gekennzeichnet gewesen und habe über keine Wassertränken verfügt. Dies sei bei derart langen Transportzeiten aber vorgeschrieben. Auch die vorgegebene Einstreu sei “nur im Ansatz” vorhanden gewesen, meinte der VGT.

Die Schweine aus einem Großbetrieb im deutschen Allgäu seien auf acht Fleischereien aufgeteilt worden, die in ihren Internet-Auftritten laut VGT behaupten, dass ausschließlich Vorarlberger Tiere aus artgemäßer Haltung geschlachtet und verarbeitet würden. Bei persönlichen Verkaufsgesprächen seien Informationen vorenthalten oder Falschinformation gegeben worden.

Der VGT ortete im Hinblick auf die Herkunft des Fleisches somit eine Täuschung der Konsumenten.

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