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Vorarlberger Grünen-Duo will Partei breiter aufstellen

Eva Hammerer und Daniel Zadra im Interview mit VOL.AT
Eva Hammerer und Daniel Zadra im Interview mit VOL.AT ©Screenshot VOL.AT
Das neue Spitzenduo der Vorarlberger Grünen, Daniel Zadra und Eva Hammerer, will den Stimmenanteil von derzeit 18,9 Prozent auf 24 Prozent bei der nächsten Landtagswahl steigern.
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Dafür wollen die frisch gewählten Landessprecher das grüne Grundsatzprogramm schärfen und neue Bevölkerungsschichten ansprechen. Man wolle Wirtschaft und Zivilgesellschaft einbinden, die sich mehr Klimaschutz wünschten, und auch in den Vorarlberger Talschaften auf die Menschen zugehen, so das Duo.

Verlässlicher Regierungspartner

Von den "Pionieren" Johannes Rauch und Katharina Wiesflecker unterscheide man sich nicht in Herzblut und Überzeugung, "aber es ist eine andere Zeit mit anderen Herausforderungen", erklärten sie am Rande der Landesversammlung der Grünen in Feldkirch. "Man hat uns einen Elfmeter aufgelegt, und wir sind als Team gewillt, den gemeinsam zu verwandeln", so Zadra zum Übergang. Zu den Leistungen der vormaligen Landessprecher gehöre auch, dass sie Nachwuchs aufgebaut hätten. Für den Regierungspartner ÖVP wolle man weiter "ein verlässlicher Partner mit klaren Ansagen" bleiben und lege Wert auf eine gute Kommunikationsbasis. "Wir werden ganz konsequent und entschlossen für unsere Sache einstehen - das kennen sie aber schon von uns", so Hammerer mit Hinweis auf die bisherige Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner.

Nachwuchs und Blick in die Täler

Während die Grünen im Raum Rheintal zumeist gut etabliert sind, tut man sich in den ländlichen Regionen Vorarlbergs schwerer. "Wir werden uns diese Talschaften vornehmen", so Zadra. Man werde die Menschen dort überzeugen. Dazu will das Führungsduo laut Hammerer "so viele Gespräche führen wie möglich, auch mit Kritikern" und zur Mitarbeit einladen, vor allem junge Menschen. "Nachwuchsarbeit ist generell eines der wichtigsten Dinge. Jugendliche haben Angst vor der Klimakrise, vor der Situation am Arbeitsmarkt. Da wollen wir zuhören", sagte Hammerer. Es müsse niederschwellige Andockstellen zur politischen Mitarbeit geben.

Neues Grundsatzprogramm

Als ein erstes Projekt soll das Grundsatzprogramm von 2009 ein Update erfahren. "Der Klimaschutz wird in den Titel müssen", sagte Hammerer. "Die Leute wollen, dass mehr passiert. Die Leute sind weiter als die Politik", ergänzte Zadra. Zudem sollen die Themen Bildung, Wohnen und die Schere zwischen Arm und Reich künftig stärker in den Vordergrund rücken. Die Spitzenkandidatur bei der nächsten Landtagswahl - schließlich kann nur eine Person auf Listenplatz eins kandidieren - sei "noch kein Thema". "Wir haben viele gute Leute, das muss nicht automatisch der Daniel oder die Eva sein", so Hammerer.

Der Blick nach Wien

Querschüsse müssen die Bundes-Grünen aus Vorarlberg weiter nicht erwarten. Die Zusammenarbeit mit der ÖVP auf Bundesebene halte man laut Zadra "aus Verantwortung für Österreich" aufrecht. Das neue Führungsduo zeigte aber Verständnis für das "Bauchweh" an der grünen Basis. "Wir wussten, es wird kein Spaziergang. Wir wussten auch genau, wer unser Partner ist", betonte Zadra. Die grüne Regierungsmannschaft setze jedoch konsequent ihr Programm um und stelle das Funktionieren des Rechtsstaats sicher. Als kleiner Koalitionspartner hole man das Maximum heraus, "und wo wir keine Ressortverantwortung haben, sind wir immer dabei, Schlimmeres zu verhindern", so Zadra. Man dürfe sich nun nicht aus der Verantwortung nehmen.

(APA)

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