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Vorarlberg: Streit in Lech - Muxel schreibt Brief an Händler

Neues Kapitel im Streit um das Dorfzentrum in Lech.
Neues Kapitel im Streit um das Dorfzentrum in Lech. ©VOL.AT/Steurer
Der Lecher Bürgermeister Ludwig Muxel wendet sich in einem Brief an jene Händler, die vergangene Woche ihrem Unmut über die mögliche Ansiedlung von KaDeWe Luft gemacht haben.
Gemeindezentrum im Visier des Landes
KaDeWe in Lech?
Das sagt der Bürgermeister

Die Informationen zum neuen Dorfzentrum in Lech überschlugen sich in den vergangenen Tagen. Angefangen hat aber alles bereits im März 2020.

Einkaufszentrum in Lech

Die Gemeinde Lech veröffentlichte eine Ausschreibung für ein Nutzungs-Konzept für eine 500 Quadratmeter große Handelsfläche im geplanten Dorfzentrum. Weitere 2.000 Quadratmeter wurden lediglich als zusätzliche Option angegeben. Aufgrund der Coronakrise wurde die Einreichungsfrist von 30. April auf den 30. Mai 2020 verschoben. Im Juni wurde dann bekannt, dass die Signa Group rund um Rene Benko ein Konzept für ein Einkaufszentrum in Lech vorgelegt habe.

Vergangenen Freitag meldeten sich dann die Händler in Lech zu Wort. Diese schrieben einen offenen Brief an die Gemeindevertretung und machten ihrem Unmut über die Ansiedlung eines großen, internationalen Konkurrenten Luft. Die Handelsfläche würde sich damit in Lech fast verdoppeln und für die bestehenden Handelsbetriebe ein "existenzbedrohender Wettstreit" entstehen. Im Gespräch mit VOL.AT wies Bürgermeister Ludwig Muxel alle Vorwürfe zurück. Man habe im Vorhinein das Gespräch mit den heimischen Betrieben gesucht, sei aber zu keinem Ergebnis gekommen.

16.400 Quadratmeter Handelsfläche

Am heutigen Freitag meldete sich der Bürgermeister nochmals mit einem Brief bei den Handelsbetrieben, um etwaige Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Muxel gab in seinem Schreiben an, dass es in Lech/Zürs derzeit mehr als 16.400 Quadratmeter Handelsflächen geben - vom Skiverleih über Boutiquen bis zu Supermärkten. Die Flächen der einzelnen Betriebe liegen dabei teilweise bei über 4.000 Quadratmetern. Die geplante Erweiterung von 2.500 Quadratmetern brächte dabei einen Zuwachs der Handelsflächen von 15 Prozent. In ihrem Brief sprachen die Handelsbetriebe von rund 80 Prozent.

Weiters gab der Bürgermeister an, dass es aus Lech nur drei Rückmeldungen auf die Ausschreibung im März gab. Eine habe die Gastronomie betroffen, in zwei weiteren ging es um Kleinflächen. Man habe die heimischen Betriebe außerdem bereits Anfang des Jahres über die kommende Ausschreibung informiert. Nach der Kritik der Handelsbetriebe seien diese nun nochmals eingeladen Konzepte vorzulegen, es gebe eine neue Abgabefrist. Die Konzepte sollen dann der Öffentlichkeit präsentiert werden. Muxel stellt in seinem Brief aber klar, dass die Verhandlungen mit KaDeWe auch weiterhin laufen, unterschrieben sei aber noch nichts.

Aufsichtsbeschwerde

Bürgermeister Muxel hat in Sachen Gemeindezentrum in dieser Woche allerdings noch einen Rückschlag einstecken müssen. Ein Lecher Gemeindevertreter brachte eine Aufsichtsbeschwerde ein, die Bezirkshauptmannschaft Bludenz prüft nun die Vorwürfe.

(VOL.AT)

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