AA

Vorarlberg: Mautbefreiung bringt mehr Verkehr beim Hohenemser Grenzübergang

Dezember 2019 - Asfinag-Mitarbeiter montieren neue Maut-Schilder
Dezember 2019 - Asfinag-Mitarbeiter montieren neue Maut-Schilder ©VN
LR Tittler: "Eine Verlagerung (nach Hohenems, Anm.) auf Grund der Mautbefreiung ist derzeit noch nicht eindeutig erkennbar, jedoch nicht auszuschließen." In den ersten zwei Monaten des Jahres war generell ein leichter Anstieg beim Verkehrsaufkommen festzustellen.
Mautbefreiung: Bürgermeister schicken Brief ans Ministerium
Mautbefreiung – Linhart: "Abschaffung wäre fahrlässig"
Mautbefreiung auf A14: Die ersten Zahlen

Zweieinhalb Monate nach Einführung der Vignettenbefreiung zwischen Hörbranz und Hohenems informiert Landesrat Marco Tittler über die bisherigen Verkehrsentwicklungen: In den ersten beiden Monaten des Jahres ist es - den offiziellen Zahlen der Vorarlberger Landesregierung zufolge - zu einer generellen Verkehrszunahme gekommen. Diese führt LR Tittler aber in erster Linie nicht auf die seit 15. Dezember geltende Mautbefreiung zurück, sondern auf den starken Tourismusverkehr in dieser Zeit.

Grenzübergang Hohenems: Zunahme hat diverse Ursachen

Vor allem am Grenzübergang Hohenems-Diepoldsau ist das Verkehrsaufkommen seit der Mautbefreiung gestiegen. "Hier zeigen die Zahlen eine Zunahme", berichtet Tittler. Ein Verkehrsanstieg konnte dem Landesrat zufolge jedoch schon in den Wochen vor der Vignettenbefreiung beobachtet werden. Eine genaue Zuordnung der Zunahme zur Mautbefreiung bleibt seiner Ansicht nach schwierig. Zumal am Grenzübergang Hohenems-Diepoldsau verschiedene Einflussfaktoren zum Tragen kämen, wie beispielsweise ein starker Einkaufsverkehr. Die verkehrsstarken Freitage und Samstage lassen laut Tittler einen engen Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden Einkaufsverkehr – und somit unabhängig von der Mautbefreiung – erkennen.

„Eine Verlagerung auf Grund der Mautbefreiung ist derzeit noch nicht eindeutig erkennbar, jedoch nicht auszuschließen. Dies werden die weiteren Beobachtungen zeigen“. Tittler weist darauf hin, dass der Beobachtungszeitraum nach wie vor recht kurz ist – konkretere Aussagen und Anhaltspunkte seien erst bei längerer Beobachtung erwartbar. Das Monitoring an den Zählstellen wird daher fortgesetzt, kündigt der Landesrat an.

Marco Tittler - Foto: VN

Weniger Verkehr beim Grenzübergang Mäder

Bei der Auffächerung des Verkehrs auf die verschiedenen Grenzübergänge ist eine leichte Verschiebung nach Hohenems zugunsten von Mäder ablesbar. Dies stehe unter Umständen auch noch in Zusammenhang mit der Brückensperre Mäder-Kriessern, die zu leicht geänderten Verkehrsströmen geführt hat.

Die Vergleichszahlen des Landes

Das Amt der Landesregierung hat die jüngsten Zahlen der Verkehrserhebungen von Jänner und Februar 2020 mit den Vergleichszeiträumen in den Vorjahren (2015-2019) gegenübergestellt und ausgewertet. Dabei zeigen sich erste, vorsichtige Trends, wie Landesrat Marco Tittler informiert.

In der Gesamtbetrachtung zur Aufteilung der Verkehrsströme über die vier Grenzübergänge Höchst, Lustenau, Hohenems und Mäder zeige sich nach Einschätzung von Tittler, dass weiterhin eine recht ausgeglichene Auffächerung besteht.

Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung

Verkehrszunahme durch starken Tourismus

Das gestiegene Verkehrsaufkommen in den verschiedenen Landesteilen Vorarlbergs wird mit Tagesgästen/Tourismusverkehr begründet, wie die Verkehrsdaten zu den Zählstellen in Richtung Bregenzerwald und Bludenz/Montafon illustrieren würden.

"Die Samstage sind generell Tage mit starkem Verkehrsaufkommen, da Reiseverkehr und Einkaufsverkehr überlagert sind. Besonders ausgeprägt sind die Sonntage im Jänner und Februar, was auf eine hohe Tagesausflugsfrequenz schließen lässt", heißt es in der Aussendung der Vorarlberger Landesregierung.

"Verlagerungseffekte zwischen den Tourismusdestinationen, wie sie zu Beginn der Mautbefreiung insbesondere im Montafon befürchtet wurden, können also jedenfalls mit Blick auf die Verkehrsdaten nicht festgestellt werden", fasst Marco Tittler zusammen.

Kein auffälliger Mehrverkehr in den Siedlungsgebieten

Die Verkehrsaufkommen in den Siedlungsgebieten von Hohenems und Altach als auch jene in Lustenau zeigen keine auffälligen Entwicklungen und lassen keinen Zusammenhang mit der seit 15. Dezember 2019 geltenden Mautbefreiung erkennen. Die Belastungen der Siedlungsgebiete in den genannten Gemeinden liegen an den unter sorgfältiger Beobachtung stehenden Zählstellen in einem Bereich, der entweder langjährige Trends fortführt oder in üblichen Schwankungsbreiten zu liegen kommt.

Auch am Grenzübergang Lustenau-Au sei keine auffällige Veränderung festzustellen.

„Die Verteilung des Grenzverkehrs auf die verschiedenen Grenzübergänge werden wir auch in den nächsten Monaten genau im Blick behalten“, verspricht Tittler. 

Alle Details zum Verkehrsaufkommen in Vorarlberg im Jänner und Februar gibt es ... hier.

Mautbefreiung: BM Dieter Egger im VOL.AT-Interview (Archiv)

(Red.)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Hohenems
  • Vorarlberg: Mautbefreiung bringt mehr Verkehr beim Hohenemser Grenzübergang