Mautbefreiung auf der A14 in Vorarlberg: Die ersten Zahlen

Am 15. Dezember 2019 ist die Mautbefreiung auf der A14 zwischen Hörbranz und Hohenems in Kraft getreten - sehr zum Ärger der Einwohner und Bürgermeister in Altach, Hohenems und Lustenau. Während man sich in Bregenz über die seit vielen Jahren geforderte Korridorbefreiung auf der A14 freut, machen Dieter Egger (FPÖ) und Kurt Fischer (ÖVP) seit Wochen dagegen mobil. Jetzt liegen die ersten Zahlen vor.
Lochau-Klause: Leichte Entlastung
Hinsichtlich der Verteilung des Verkehrs zwischen A14 und der L190 im Bereich der Klause in Lochau lässt sich bei einer gleichzeitigen Steigerung des Verkehranteils auf der Rheintalautobahn eine leichte Entlastung erkennen. Ob diese Entwicklung der Vignettenbefreiuung geschuldet ist, will und kann man beim Land noch nicht beurteilen.
Verkehr: 20 Messstellen in Vorarlberg
Die Verkehrsflüsse wurden an insgesamt 20 im ganzen Land verteilten Messstellen - zwischen Hörbranz und St. Anton am Arlberg - beobachtet. "Ziel ist es, eine monatliche Auswertung der Zählstellen vorzunehmen, womit auch eine Vergleichbarkeit der Daten mit jenen der Zählstellen der ASFINAG gewährleistet ist", informierte LR Marco Tittler - gemeinsam mit Verkehrsplaner Jörg Zimmermann - am Mittwoch.

Tittler: "Noch keine konkreten und aussagekräftigen Rückschlüsse"
"Die erhobenen Verkehrsdaten lassen derzeit aber noch keine konkreten und aussagekräftigen Rückschlüsse zu, weil für eine sorgfältige Analyse zahlreiche Einflussfaktoren auf das Verkehrsaufkommen berücksichtigt werden müssen", gab Verkehrslandesrat Marco Tittler gegenüber VOL.AT zu bedenken.

Jänner 2019 war sehr schneereich
Weitaus gewichtiger als etwaige Auswirkungen durch die Mautbefreiuung auf der A14 zwischen Hörbranz und Hohenems hat laut Tittler in diesen ersten Wochen das generell höhere Verkehrsaufkommen aufgrund des Tourismusverkehrs zu Buche geschlagen.
Während der Jänner 2019 sehr schneereich war, konnte in diesem Jahr nur in höher gelegenen Gebieten Ski gefahren werden. Aus diesem Grund hätten sich auch die Verkehrsaufkommen in den einzelnen Landesteilen unterschiedlich dargestellt.

Leichte Steigerung in Hohenems
Im Dezembervergleich wurde in Hohenems eine Zunahme von 3 Prozent, im Jänner von 2,6 Prozent festgestellt. Das stelle aber nur eine Fortführung der natürlichen Steigerung der Vorjahre dar und lasse derzeit keinen Schluss auf eine Verlagerung auf Grund der Mautbefreiuung zu. Auch im Siedlungsgebiet von Hohenems sei bisher kein Mehrverkehr zu erkennen. Für die Steigerung im Dezember 2019 wird das auffallend hohe Verkehrsaufkommen an Freitagen und Samstagen verantwortlich gemacht.

Auf der L 203 in Altach konnte im Vergleich der Dezemberwoche 2019 mit 2018 sogar eine Abnahme von 3,0 Prozent festgestellt werden, im Vergleich der Jännerwoche jedoch eine Zunahme von 1,7 Prozent zum Vorjahr. Laut Zimmermann und Tittler würden aber auch diese Veränderungen den Entwicklungen der Vorjahre entsprechen.

Tittler für Abschaffung der Vignette
Abschließend konstatierte LR Marco Tittler, dass - unabhängig von der Evaluierung - die verkehrspolitische Stoßrichtung des Landes eine ganz eindeutige sei. "Ziel ist eine Abschaffung der Vignette, die Stärkung des ÖPNV und die Verlagerung auf höherrangige Straßen." Zudem wolle man - gerade auch in den vom Transitverkehr besonders belasteten Gebieten - die weiteren Entlastungsprojekte in Zusammenarbeit mit der ASFINAG vorantreiben. Insbesondere der Bau der S 18 Bodensee Schnellstraße würden hier im Fokus der Vorarlberger Landesregierung stehen. (VOL.AT)
So wurden folgende Betrachtungsräume für das regelmäßige Monitoring gemeinsam mit der ASFINAG festgelegt:
1. Vergleich zwischen Verkehrsentwicklung A 14 nördlich Hohenems (mautfrei) und A 14 südlich Hohenems (mautpflichtig)
2. Detailbetrachtung Hohenems durch Gesamtbetrachtung der folgenden Zählstellen: A 14 Rampen AST Hohenems / A 14 nördlich Hohenems (mautfrei) / A 14 südlich Hohenems (mautpflichtig) / L 46 Grenze zu Diepoldsau / L 203 Altach
3. A 14 Pfändertunnel / L 190 Lochau Klause (Darstellung der Prozentverteilung der Verkehre in diesem Querschnitt)
4. A 14 Grenze bei Hörbranz / L 190 Hörbranz / L 190 Lochau (etwaige Rückschlüsse über Verkehr, der bis Lochau-Hörbranz auf A 14 bleibt, dann aber auf Landesstraßennetz weiterfährt)
5. In Abklärung befindet sich derzeit, ob evtl. auch die Vignettenverkaufszahlen regional ausgewertet werden können.
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