Vorarlberg: Bodensee-Wasserstand nähert sich historischem Tiefstwert
Der aktuelle Pegelstand beträgt 331 Zentimeter und liegt nur mehr 22 Zentimeter über dem geringsten Wert von 309 Zentimetern, der am 1. August – seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1864 – gemessen wurde. Ein Vergleich der Extreme: Es wurde bereits ein Wasserpegel von 531 Zentimetern an diesem Tag gemessen. Der stetig geringer werdende Wasserstand wirkt sich unter anderem auf Vorarlbergs Häfen aus, wie ein Hafenmeister-Rundruf von VOL.AT zeigt.
Grafik: Pegelstände in Bregenz
Bregenz: “Noch nie erlebt”
Besonders betroffen sei in Bregenz laut Robert Pockenauer von der Städtischen Dienststelle für Liegenschaften und Hafen der Bregenzer Gondelhafen. Aufgrund der geringen Wassertiefe von 40 Zentimetern im Bereich der Einfahrt mussten 23 von 30 Booten vorsorglich in den Sporthafen wechseln. “Sollte der Wasserstand noch weiter sinken, werden die restlichen Boote ebenfalls verlegt”, informiert Pockenauer auf VOL.AT-Anfrage.
“Wir zittern!” Bootsverleiherin hat Sorgen
Cindy Feurstein vom Bootsverleih in Bregenz erklärt: “Momentan können unsere Boote noch fahren. Aber wenn es so weitergeht, sieht das in 14 Tagen ganz anders aus.” Ihre Boote hätten maximal einen Tiefgang von 40 Zentimetern, doch selbst für diese könnte es bald knapp werden. “Wir zittern. So etwas haben wir während dieser Zeit noch nie erlebt”, zeigt sich Cindy Feurstein besorgt.

Sporthafen und Marina Bregenz nicht betroffen
Im Sporthafen und in der Marina Bregenz ist der geringe Wasserstand derzeit noch kein Thema. “Diese Anlagen verfügen über deutlich mehr Tiefgang in den Hafenbecken. Hier müsste der Wasserspiegel noch deutlich weiter absinken, damit es in diesen beiden Hafenanlagen zu ähnlichen Problemen kommt”, sagt Pockenauer.

Höchst: “Es geht noch”
Ebenfalls unproblematisch sieht es derzeit noch in Höchst und Lochau aus. In beiden Häfen beträgt der Wasserstand etwa zwei Meter. Gerhard Hannesschläger, Mitglied des Vereins “Wassersportfreunde Fischerinsel Höchst”, stuft die Situation als recht harmlos ein: “Es geht noch. Wir haben relativ viel Wasser, lediglich Boote mit einem Tiefgang von über 1,80 Metern bekommen langsam Probleme. Eine Gondel mit einem Tiefgang von 60 Zentimetern wird noch lange fahren können.”

Lochau: “Wir müssen abwarten”
Im Hafen in Lochau mussten bisher zwei Boote ihren Platz wechseln, weitere Probleme gäbe es allerdings nicht. “Wir müssen abwarten”, gibt sich Hafenmeister Franz Leissing noch gelassen.

Hard und Fußach: 20 Zentimter fehlen noch
Entspannt schätzt auch der Harder Hafenmeister Burkhard Wiedenbauer die Lage ein: “Der Pegel müsste noch mindestens 20 Zentimeter sinken, dann hätten wir ein Problem. 89 Prozent der Plätze sind aber noch nicht betroffen.” Verlegt werden mussten erst einzelne Plätze im Binnenbecken oder nahe am Ufer. Dort sei der Wasserstand besonders niedrig. Da aber im gesamten Hafen unterschiedliche Tiefen herrschen, könne man diesbezüglich keine genauen Angaben liefern. Der Hafen “Schwedenschanze” in Fußach sei ebenfalls nicht betroffen. “Der Hafen hat eine Wassertiefe von 3,40 Metern. Wir haben also Glück, dass uns der geringe Stand noch nicht betrifft”, meint Hafenmeister Eugen Pfefferkorn.
Ein Service, um herauszufinden, welche Hafenanlagen mit verschiedenen Tiefgängen noch zugänglich sind, bietet “mein-bodensee.com”. Ersichtlich ist darauf, dass vor allem die Harder und Bregenzer Anlagen auch bei mehr Tiefgang noch erreichbar sind. (VOL.AT)
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