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Top-Polizist wegen Amtsmissbrauchs verurteilt: Ein Jahr auf Bewährung

Tiroler Polizist erhielt ein Jahr auf Bewährung.
Tiroler Polizist erhielt ein Jahr auf Bewährung. ©VOL.AT, Bernd Hofmeister
Feldkirch - Am Landesgericht Feldkirch ging am Dienstag das Verfahren gegen einen leitenden Beamten der Tiroler Sicherheitsdirektion in die letzte Runde. Was den Vorwurf, er habe eine junge Frau des Sicherheitsdienstes begrapscht, anlangt, wurde der Mann frei gesprochen. Ein Schuldspruch erging allerdings in Sachen „Amtsmissbrauch“.
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„Sie wurden im Zweifel vom Vorwurf der geschlechtlichen Nötigung freigesprochen“, so Richter Peter Mück. Der Vorsitzende ergänzte, dass dies aber nicht bedeute, dass die Frau gelogen habe. Sie habe die Zudringlichkeiten in ihrer Panik sicher so empfunden, wie sie es vor der Polizei schilderte. Dennoch – im Zweifel Freispruch.

Ex-Polizist hat Amt missbraucht

Ein Schuldspruch erging allerdings in Sachen „Amtsmissbrauch“. Hier ging es darum, dass der hochrangige Beamte vier Protokolle von Sicherheitschecks am Innsbrucker Flughafen nicht korrekt weiter leitete. In einem Fall übersah eine Angestellte vom Sicherheitspersonal einen Testkoffer, in dem eine Sprengstoffattrappe versteckt war.

10.800 Euro Geldstrafe

Dieses Versehen deckte der Spitzenpolizist. Allerdings kontaktierte er die Chefin der Angestellten und man einigte sich auf eine  Rüge sowie eine Nachschulung, was die Sicherheitsfachkraft auch absolvierte. „Nichts desto trotz haben Sie das Recht der Republik, die Flughafensicherheit zu überprüfen, vereitelt“, so Richter Peter Mück.

Er verurteilte den 50-Jährigen somit wegen Amtsmissbrauch zu einer Geldstrafe von 360 Tagessätzen zu je 30 Euro, also 10.800 Euro, sowie einer bedingten Freiheitsstrafe von einem Jahr. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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