Im Gespräch sind seine Hände ständig in Bewegung. Sie arbeiten. Fast so, als zermahlen sie Gedanken in feinkörnige Worte. Martin Staudinger weiß: Politik ist Übersetzungsarbeit. Vom Kopf in die Hände, von der Theorie in die Praxis – und vom Inhalt zur volksnahen Ländle-Botschaft: Nur „mitanand“ können sie die SPÖ aus dem Tal führen.
16,9; 10,04 und 8,8 sind rote Zahlen in der Wahlbilanz. Fünfjährliche Messpunkte einer langen Talfahrt. Die letzten drei Landtagswahlen ging es für die Sozialdemokraten immer weiter nach unten – höchste Zeit, sich umzusehen:
Es ist September 2018: Martin Staudinger steht vor einem Berg voll Arbeit, als er mit 99, 3 Prozent zum Landesvorsitzenden seiner Partei gewählt wird. Kandidat für die Spitze wird er – startet aber im Tal. Die Vorarlberger SPÖ spricht bei seiner Ernennung von einem „Signal zum Aufbruch“. Und Staudinger präsentiert den entsprechenden Antrieb: „Mitanand“.
Es ist eine Botschaft im Dialekt, der immer mal wieder durch sein Hochdeutsch bricht. 1979 wird er in Hard geboren, wächst am Bodensee auf, selbst in den Ferien will er nicht weg. Erst für das Studium zieht es ihn schließlich nach Wien. Dort sammelt er Erfahrung im Bezirksparlament, macht später Karriere unter Sozialminister Rudolf Hundstorfer. 2015 kommt er als promovierter Politikwissenschaftler zurück. 18 Jahre sind vergangen. Aber der Blick auf den Bodensee ist gleichgeblieben. „Am Abend über das Wasser in Richtung Konstanz zu blicken, vermittelt das Gefühl, daheim zu sein“, sagt er vergangenes Jahr der ,NEUE´.V
Er wollte vor allem nach Hause kommen. Am Klavier üben. Wakeboarden oder mit dem E-Bike die Berge hoch. Die politische Arbeit hatte er im Kopf beinah beendet, sagte er dem ,Standard´. „Aber ich konnte mich dann doch nicht lösen.“ Jetzt führt er die Sozialdemokraten als Spitzenkandidat in die Vorarlberger Landtagswahl 2019. Mit Inhalten wie bezahlbarem Wohnraum, Betreuungseinrichtungen für Kinder und einer Debatten-Kultur des Miteinanders – wie er im letztjährigen VOL.AT-Interview ausdrückte: „Ich möchte politischen Mitbewerbern mit Wertschätzung entgegentreten. Und mehr über Themen diskutieren.“
SPÖ-Chef im Live-Talk
Um Themen soll es auch beim VOL.AT TV Live-Talk gehen. Gemeinsam mit Wann & Wo werden die fünf Spitzenkandidaten der im Landtag vertretenen Parteien nacheinander zur neuen Talk-Reihe "Politik im Buntergrund" in das Feldkircher Szene-Lokal "Bunt Bar" eingeladen. Am Donnerstag ist SPÖ-Kandidat Martin Staudinger um 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) zu Gast.
Im Steckbrief: Martin Staudinger
- Geboren am 22. Juni 1979
- Ledig, keine Kinder
- Wohnt in Hard am Bodensee
- Spitzenkandidat der Vorarlberger SPÖ
- Promovierter Politikwissenschaftler
(Red.)
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