Qamar nach Rückkehr: "Bin sehr sehr froh, wieder nach Vorarlberg zu kommen"

Nach rund drei Jahren ist Qamar Abbas zurück in Vorarlberg. 2018 wurde der gut integrierte Asylwerber trotz guter Deutschkenntnisse, Unterstützungsschreiben und Beschäftigungsbewilligung abgeschoben. Das sorgte weit über das Ländle hinaus für Aufregung. Damals war Qamar Gastro-Lehrling in der Pizzeria von Marcel Lerch in Lustenau.
"Es war sehr schwer für mich"
Nun arbeitet er vorübergehend als Hilfskellner im Lokal "Mr. French" in Dornbirn, das ebenfalls von Lerch betrieben wird. In rund zwei Wochen, einen Monat nach der Rückkehr ins Ländle, will er seine Lehre fortsetzen. "Ich bin sehr sehr froh, wieder nach Vorarlberg zu kommen", meint er gegenüber VOL.AT. In seinen sieben Jahren in Vorarlberg konnte er Ländle und Kultur kennenlernen, wurde gut aufgenommen. Umso härter war für ihn die Zeit in Pakistan. "Es war sehr schwer für mich", erklärt er. "Das kann man nicht in Wörtern sagen."

Rot-weiß-rote Karte für Qamar
"Norbert Loacker, mein Chef Marcel Lerch, mein Anwalt und Familie Melzer - sie haben mir sehr sehr geholfen", verdeutlicht der Abbas im Gespräch mit VOL.AT. Er bedankt sich bei allen Vorarlbergern. Am Freitag wurde ihm offiziell sein Aufenthaltstitel überreicht, der ihn auch zum Arbeiten berechtigt. "Heute habe ich die rot-weiß-rote Karte bekommen und ich freu mich sehr", meint er. Er sei glücklich hier, auch die Arbeit gefalle ihm: "Meine Arbeitskollegen sind sehr nett."
Loacker: "Das wünsche ich niemandem"
Er habe Dinge erlebt, die er nie mehr erleben möchte, erklärt Norbert Loacker gegenüber VOL.AT. Er sei nun sehr glücklich, dass Qamar wieder da sei und eine Chance habe, seine Lehre abzuschließen. Was hier abgelaufen sei, habe gegen Menschenrechte verstoßen und sei "von A bis Z geplant" gewesen. "Das wünsche ich niemandem", meint Loacker zum Umgang mit dem jungen Mann.

Land hat "zu oder weggeschaut"
Der Pakistani sei nicht der einzige Betroffene. "Da muss man gegenüber der Regierung massiv Druck machen", so der Unterstützer. In der Flüchtlingspolitk müsse sich dramatisch viel ändern, auch die Landesregierung müsse sich mehr für Menschen wie Qamar einsetzen: "Es haben sich tolle Persönlichkeiten für ihn eingesetzt, aber vonseiten des Landes war keinerlei Reaktion", gibt Loacker zu verstehen. "Die haben zu oder weggeschaut und beides ist undemokratisch und unfair."
(VOL.AT)
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