Laut Polizeiangaben erfolgte die Ausreise gegen 14.00 Uhr mit einem Ambulanzflugzeug unter ärztlicher Begleitung vom Flughafen Innsbruck. Wie das niederländische Königshaus am Abend bestätigte, ist unterdessen auch die königliche Familie aus Lech abgereist.
London: “ideale Voraussetzungen”
In den vergangenen Tagen wurde zwischen London und Brüssel als mögliche Pflegeorte spekuliert, in den Niederlanden fehle es nämlich an einer entsprechenden Einrichtung. Am Abend kam die Bestätigung des Königshauses: Im Wellington-Krankenhaus könne “Prinz Friso in seinem heutigen Zustand optimal versorgt werden”, hieß es nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP. Auch biete London – der frühere Wohnort des Prinzen – ideale Voraussetzungen für die Kinder Frisos. Demnach reisten Frisos Mutter Königin Beatrix, Frisos Frau Mabel und deren Kinder ebenfalls nach London.
Prinz Friso 50 Minuten lang reanimiert
Die behandelnden Ärzte hatten am vergangenen Freitag erklärt, dass Friso nach dem Unglück einen 50 Minuten andauernden Herzstillstand gehabt habe. Durch den Sauerstoffmangel habe der 43-Jährige “massive Schäden” im Gehirn erlitten. Es könne derzeit nicht gesagt werden, ob er jemals wieder das Bewusstsein erlangen werde.
Die Anteilnahme der Bevölkerung war auch in der Heimat der königlichen Familie, in den Niederlanden, zu erkennen. Am vergangenen Wochenende waren immer mehr Grußkarten und Blumen im Palast in Den Haag als Zeichen des Mitgefühls eingetroffen, hatten niederländische Medien berichtet. Das Königshaus hatte indes in einer Veröffentlichung um die Wahrung der Privatsphäre gebeten. “Die Familie Seiner Königlichen Hoheit Prinz Friso muss lernen, mit der Situation von Prinz Friso umzugehen und ihr Leben darauf einzurichten. Das braucht jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit”, hieß es auf der Homepage der Königsfamilie.
Eine Woche nach dem Lawinenunfall hatte es vonseiten der behandelnden Ärzte erstmals eine Stellungnahme zum Gesundheitszustand von Prinz Friso gegeben. Laut Intensivmediziner Koller könne eine neurologische Behandlung Monate, wenn nicht Jahre in Anspruch nehmen. Friso habe während des 50-minütigen Herzstillstandes am Unfallort reanimiert werden müssen. Dies war laut Koller ein sehr, sehr langer Zeitraum: “Man kann auch sagen, zu lange.” Aufgrund einer Magnetresonanztomographie und einiger neurologischer Tests stehe die Diagnose fest.
Seit dem Lawinenunglück hatten Königin Beatrix und Frisos Ehefrau Mabel fast täglich den Weg von Lech nach Innsbruck auf sich genommen, um den Komapatienten zu besuchen. Auch dessen fünfjährige Tochter, Zaria, und Mabels Mutter waren am Krankenbett. Zudem fanden sich an einigen Tagen Johan Frisos Brüder, Kronprinz Willem-Alexander und Constantijn, mit ihren Ehefrauen ein.
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.