AA

Pflichtfach "Politische Bildung": Wallner ist dafür, Grüne sind skeptisch

Landeshauptmann Markus Wallner unterstützt den Vorschlag der Schülerunion nach einem Pflichtfach "Politische Bildung".
Landeshauptmann Markus Wallner unterstützt den Vorschlag der Schülerunion nach einem Pflichtfach "Politische Bildung". ©Schülerunion
Vorarlbergs Landespolitik steht prinzipiell geschlossen hinter dem Vorschlag der Schülerunion, das Pflichtfach "Politische Bildung" an den Schulen einzuführen. Auch Landeshauptmann Markus Wallner kann der Idee etwas abgewinnen, die Grünen sind skeptisch wieviel Einfluss das Land in dieser Frage überhaupt hat.
Immer mehr Fürsprecher
Das sagen die Parteien
Schüler sind für die Einführung
Unterstützung auch von Mennel

„Wählen mit 16 ist ein Privileg, das in Europa nur österreichische Jugendliche besitzen. Auf dieses Recht muss man aber früh genug vorbereitet werden”, so Wallner am Sonntag via Presseaussendung. “Ich unterstütze daher die Forderung der Schülerunion nach einem Pflichtfach Politische Bildung.”

Antrag an den Landtag

Nach Landesrätin Bernadette Mennel, Bundesrat Edgar Mayer und zahlreichen Spitzen der Oppositionsparteien gehört nun also auch der Landeshauptmann in die Reihe derer, die das flächendeckende Pflichtfach ab der siebten Schulstufe gutheißen. Sogar in den Koalitionsverhandlungen will er das Thema zur Sprache bringen – ein entsprechender Antrag an den Landtag befindet sich bereits in Ausarbeitung.

Grüne üben Kritik

Kritik kommt von den Grünen. Zwar begrüßt auch Bildungssprecher Harald Walser den Vorschlag der Schülerunion, greift aber gleichzeitig die Landesregierung an. “Was nützt ein Antrag im Landtag? Der ist dafür einfach nicht zuständig”, so Walser. Wichtiger wäre seiner Meinung nach, dass sich Mennel in die laufenden Koalitionsverhandlungen einschalte. “Wir unterstützen seit Jahren die Einführung eines Schulfachs politische Bildung. Jetzt muss der Vorschlag endlich umgesetzt werden.”

“Wie Fahren ohne Führerschein”

Sandro Tirler, Pressesprecher der Schülerunion, zeigt sich erfreut über die laufende Diskussion, warnt aber gleichzeitig vor Untätigkeit. Ein Drittel der Jugendlichen habe der Politik bereits den Rücken zugekehrt. Deswegen bestehe “akuter Handlungsbedarf”. Wobei es ihm nicht nur darum geht, der Politikverdrossenheit entgegenzutreten – sondern auch, die Wähler der Zukunft mit den entsprechenden Vorkenntnissen auszustatten. Tirler weiter: „Wählen ohne politische Bildung ist wie Fahren ohne Führerschein!”

Wie berichtet soll nach den Vorstellungen der Schülerunion in einem ersten Schritt Staat, Gesellschaft, sowie das politische System in Österreich und der EU analysiert werden. In einem weiteren Schritt, etwa ab der Oberstufe, soll es Raum für Diskussionen geben. In einer Umfrage von VOL.AT sprachen sich 92 Prozent der User für diesen Vorschlag aus. Ein ähnliches Bild ergab eine Meinungsumfrage am Gallus Gymnasium in Bregenz. (MST)

 

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Pflichtfach "Politische Bildung": Wallner ist dafür, Grüne sind skeptisch