Mit neuen Regelungen will die Regionalregierung der Balearen gegen sogenannten Sauf-Tourismus auf Mallorca vorgehen. Im Jänner wurde ein Erlass verabschiedet, wonach All-Inclusive-Hotels etwa an der Playa de Palma ab Februar nicht mehr unbegrenzt kostenfreien Alkohol anbieten dürfen.
Das neue Gesetz gilt nicht für ganz Mallorca, sondern nur für zwei als problematisch geltende Gebiete der spanischen Insel: für die Playa, den sogenannte Ballermann, und die im Südwesten liegende britische Urlauberhochburg Magaluf.
Starke Einschränkungen für Touristen
Wie Tourismusminister Iago Nerueguela erklärte, dürfen All-Inklusive-Hotels in diesen Gebieten nur noch zu den Mittags- und Abendmahlzeiten je drei alkoholische Getränke umsonst anbieten. Zudem werden in Bars und Restaurants Happy Hours und andere Angebote, die zu übermäßigem Alkoholkonsum einladen, verboten. Läden und Geschäfte dürfen zwischen 21.30 und 8.00 Uhr keinen Alkohol mehr verkaufen, Lokaltouren zu einem Festpreis wird ebenfalls der Riegel vorgeschoben.
Auch der Sprung von Hotelbalkonen ist nun gesetzlich untersagt. Durch Vorfälle dieser Art hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder Urlauber schwere oder gar tödliche Verletzungen zugezogen.
Hohe Strafen
Bei Verstößen drohen hohe Strafen: Urlauber, die trotz Verbots vom Balkon springen, werden des Hotels verwiesen und müssen bis zu 60.000 Euro bezahlen. Hotelbetreiber und Inhaber von Bars oder Geschäften können für unerlaubten Alkoholausschank gar mit Geldstrafen von bis zu 600.000 Euro belegt werden.
All-Inclusive-Hotels als Ausweg
Wie das "Mallorca Magazin" berichtet, haben die Urlauber schon Wege gefunden, um die Gesetze zu umgehen. Demnach weichen sie auf All-Inclusive-Hotels aus, die nicht von den Einschränkungen betroffen sind. Weit weg von den Verbotszonen müssen sie allerdings nicht. Die Hotels liegen dem Bericht zufolge nur knapp 30 bis 50 Meter entfernt.
Die Feierlichkeiten werden somit nur auf die gegenüberliegende Straßenseite verlagert. Die Nachfrage bei den jeweiligen Hotels sei mittlerweile schon so hoch, dass man sogar die Preise erhöht habe.
(APA/Red.)
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