Rund ein Jahr lag es auf dem Grund des Bodensees: Ein Fass Rotwein haben Taucher am Samstag aus der Bregenzer Bucht geborgen. Der Bregenzer Winzer Josef "Sepp" Möth ließ es dort im vergangenen Jahr versenken, um herauszufinden, ob sich die gleichbleibende Temperatur von vier Grad, der in der Tiefe herrschende Druck und das spärliche Licht auf Qualität und Geschmack des Weins auswirken. Der Weinbauer setzt große Hoffnung in das Ergebnis: "Es kann sein, dass wir mit unserem Experiment eine neue Ära der Weinlagerung eingeleitet haben", sagte er.
Rot- statt Weißwein geborgen
Eine kleine Panne gab es allerdings bei der Aktion: Der Tank mit 1000 Litern Wein lag zusammen mit einem weiteren Tank Weißwein seit Mai 2019 auf dem Bodenseegrund - und eigentlich hätte am Samstag der Weißwein geborgen werden sollen. Nach Angaben einer Sprecherin von Möth ließen sich jedoch die beiden Tanks in der Tiefe nicht unterscheiden, sodass versehentlich der Rotwein heraufgeholt wurde.
Dabei wurde das Fass in knapp 60 Metern Tiefe an ein Bergeseil gehängt, mit Hilfe von Hebeballons angehoben und in den Bregenzer Hafen geschleppt. Später wurde der Wein von Experten verköstigt und als Sonderedition verkauft werden. Der zweite Fass mit dem weißen Wein bleibt nun noch bis zum Herbst im Bodensee.
Projekt Tiefenrausch gelungen
Das Weinfass wurde direkt nach dem Heben geöffnet. Winzer Möth, Weinwissenschaftler Prof. Dr. Ing. HR Robert Steidl und Diplom-Sommelier Willi Hirsch verkosteten den Wein vor Ort und bestätigten den Erfolg des Projektes: Der Bodensee hat dem Wein nicht nur nicht geschadet, sondern ihn auch hervorragend reifen lassen. Auch Interessierte und Fans des Winzers bekamen die Chance den einzigartigen Rotwein zu probieren. Möth lud am Samstag ab 16 Uhr zu einer Tiefenrauschparty in seinem Heurigen.
Auch für Bootsbesitzer interessant
Auch Bootsbesitzer dürften das Projekt am Samstag mit Spannung verfolgt haben - aus einem ganz anderen Grund: Die Weinfässer wurden in eine Spezialfolie gepackt, um zu erforschen, ob diese Folie Ablagerungen und eine Ansiedlung der im Bodensee weit verbreiteten Quaggamuscheln verhindern kann. Erste Ergebnisse deuten nach Angaben der Sprecherin darauf hin, dass das der Fall ist.
(VOL.AT)
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