Metaller-KV: Grünes Licht für Betriebsversammlungen

Die andauernden Kollektivvertragsverhandlungen (KV-Verhandlungen) zwischen der Metaller-Gewerkschaft und den Arbeitgebervertretern der Metallindustrie stehen aktuell unter Spannung, da es nach wie vor keine Einigkeit über die Lohnerhöhungen gibt. Während die Industrie ein Angebot von 2,5 Prozent Lohnerhöhung und einer Einmalzahlung vorgelegt hat, fordern die Gewerkschaften eine deutlichere Erhöhung von 11,6 Prozent.
Der PRO-GE Landesvorsitzende Wolfgang Fritz und etwa 120 Betriebsräte aus der Metallindustrie haben in einer kürzlich durchgeführten Konferenz ihre Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht, einen Gang zuzulegen. Ihre Kritik richtet sich hauptsächlich gegen die Haltung der Arbeitgeber inmitten der derzeitigen Teuerungskrise, die als die gravierendste seit Jahrzehnten gilt. „Wir befinden uns in der heftigsten Teuerungskrise seit Jahrzehnten. Die Arbeitgeber ignorieren das allerdings bisher völlig und sind bislang nicht bereit, ein faires Angebot vorzulegen, das den Namen auch verdient“, so Fritz über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen.
Angebot für Gewerkschaft unzureichend
Wolfgang Fritz äußerte sich enttäuscht über das bisherige Verhandlungsangebot der Arbeitgeberseite und kritisierte, dass die Arbeitgeber die Leistungen und die schwierige Situation der Beschäftigten nicht respektieren würden. Dieser Ansicht schloss sich auch der GPA-Bundesgeschäftsführer Karl Dürtscher an, der die bisherigen Angebote als unzureichend und die Arbeitgeberklagen über wirtschaftliche Schwierigkeiten als unbegründet bezeichnete.
Christian Rechberger, Bundesgeschäftsführer der PRO-GE, unterstrich die Forderung nach 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt, die sich auf die durchschnittliche Inflationsrate der letzten zwölf Monate von 9,6 Prozent und die Ergebnisse der Industrie in den vergangenen zwei Jahren stützt.
Betriebsversammlungen angekündigt
Angesichts der festgefahrenen Verhandlungen haben die Betriebsräte nun Betriebsversammlungen zwischen dem 21. Oktober und 1. November angekündigt, sollte es in der nächsten Verhandlungsrunde am 20. Oktober keine konstruktive Resonanz von den Arbeitgebern geben. In einer verabschiedeten Resolution wurde festgehalten, dass je nach Verlauf der Verhandlungen konkrete Maßnahmen zur Durchsetzung ihrer Forderungen ergriffen werden.
Forderungen der Gewerkschaft
Zu den Forderungen der Gewerkschafter gehören neben den Lohnerhöhungen auch verbesserte Rahmenbedingungen, wie die Möglichkeit, Teile der Lohnerhöhung in zusätzliche Freizeit umzuwandeln, eine Anhebung der Lehrlingseinkommen, eine Erhöhung der Zulagen und Aufwandsentschädigungen, sowie erleichterte Voraussetzungen für die Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche.
Mit den angekündigten Betriebsversammlungen erhöhen die Gewerkschafter den Druck auf die Arbeitgeber, um ihre Forderungen im Rahmen der KV-Verhandlungen durchzusetzen.
(VOL.AT)
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