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Lockerungen: Was bedeutet das für Fasching und Funken?

Corona macht auch diesem Jahr dem Fasching einen Strich durch die Rechnung
Corona macht auch diesem Jahr dem Fasching einen Strich durch die Rechnung ©VOL.AT/Steurer
Zwar gibt es ab Samstag weitere Lockerungsschritte für Veranstaltungen, dennoch wird es keinen Fasching "wie früher" geben.
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Die Regierung setzt trotz des derzeitigen Höhepunkts der Omikron-Welle weitere Öffnungsschritte. Die Lockerungen betreffen auch Veranstaltung. So gibt es bei Events keine Personenobergrenzen mehr, hier muss man aber weiterhin geimpft oder genesen sein. Auch die FFP2-Maskenpflicht gilt weiterhin indoor wie outdoor.

Funken und Fasching

Events ohne zugewiesenen Sitzplätze, bei denen mehr als 50 Personen zugegen sind, werden allerdings nur erlaubt, wenn es ein Konsumationsverbot gibt. Dies soll das durchgehende Tragen der Maske ermöglichen. Nachtgastronomie ist weiterhin nicht möglich, die Sperrstunde bleibt bei 24 Uhr.

Doch was bedeutet das für die bevorstehenden Brauchtums-Termine wie den Fasching und das Funkenabbrennen?

Kein närrischer Fasching

Wir nähern uns in großen Schritten dem Hochfasching, welcher heuer auf die letzte Februar-Woche fällt. Aufgrund der unsicheren Corona-Lage wurden die größeren Faschingsveranstaltungen und Faschingsumzüge bereits im Vorfeld abgesagt: "Nach der aktuellen Corona-Lage und den aktuell gültigen Corona-Bestimmungen wird es eher unwahrscheinlich sein, dass einer unserer Mitgliedsvereine einen Faschingsumzug durchführen kann und wird", heißt es vom Verband Vorarlberger Fasnatzünfte und -gilden.

Und auch die neuen Lockerungen lassen nicht wirklich viel Spielraum für Faschingsveranstaltungen. Veranstaltung mit ausschließlich zugewiesenen Sitzplätzen würden wohl nur wenig närrische Stimmung aufkommen lassen und sind für die Faschingszeit wohl keine wirkliche Option.

Zwar sind ab Samstag auch Zusammenkünfte ohne zugewiesene Sitzplätze wieder in größerem Rahmen erlaubt, aber mit einem großen Haken: Sind mehr als 50 Personen zugegen, gilt eine durchgehende FFP2-Maskenpflicht und ein Konsumationsverbot (indoor und outdoor). Eine Veranstaltung ohne Essen und vor allem ohne Getränke scheint in der "fünften Jahreszeit" auch keine wirkliche Option zu sein. Zudem gilt die 24-Uhr-Sperrstunde.

Was also bleibt, sind Feiern in ganz kleinem Rahmen. Bei Zusammenkünften bis zu 10 Personen gilt keine 2G-Regel, keine FFP2-Maskenpflicht und keine Sperrstunde.

Funken ohne "Funkenküachle"?

Nach dem Fasching kommt der Funken. Diese in Vorarlberg beliebte Tradition fällt heuer auf das erste Wochenende im März. Sollten bis dahin keine weiteren Lockerungen folgen, gilt hier dasselbe wie für den Fasching.

Ein Funkenabbrennen mit zugewiesenen Sitzplätze scheidet als Option de facto aus. Eine Funken-Veranstaltung ohne zugewiesene Sitzplätze ist zwar erlaubt, aber auch hier gilt dann die FFP2-Maskenpflicht und ein Konsumationsverbot. Funken-Besucher müssen also dieses Jahr auf das "Funkenküachle" und den Glühwein verzichten. Ob unter diesen Voraussetzungen überhaupt größere Funken stattfinden, scheint fraglich. Was bleibt ist auch hier die Option von kleinen "Privatfunken" im eigenen Garten.

Kultur: Positives Zeichen

Die heute von der Regierung angekündigten Öffnungsschritte, insbesondere die neuen Regeln für Veranstaltungen, wertete Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) als "äußerst positives Zeichen für das Kunst- und Kulturleben in Österreich". Ab Samstag fällt die Personengrenze bei Veranstaltungen, es gilt weiterhin die 2G-Regel sowie eine FFP2-Maskenpflicht indoor wie outdoor. Bei Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze ist zudem ein Konsumationsverbot notwendig.

Konzertbranche noch nicht zufrieden

Durchaus kritisch betrachtet Konzert- und Festivalveranstalter Ewald Tatar die Lockerungen. "Ich würde sagen, es ist mal ein erster, aber dennoch zu kleiner Schritt", hielt er in einer Stellungnahme gegenüber der APA fest. "Da muss in den nächsten Wochen deutlich mehr in Richtung absoluter Öffnung passieren." Bei den Besuchern und Kartenbesitzern merke man mittlerweile, dass viele kein Verständnis mehr für die aktuelle Situation in Österreich haben, "während in vielen Ländern bereits geöffnet wird".

Für die Konzertbranche ändere sich vorerst wenig. "Für unsere Events bringt dieser Schritt derzeit zu 95 Prozent gar nichts", betonte Tatar. "Ich denke aber, dass weitere groß angelegte Öffnungsschritte ohnehin nicht mehr aufzuhalten sind. Der Druck der Öffentlichkeit ist einfach zu groß und das Verständnis im Umkehrschluss quasi nicht mehr vorhanden." Insofern müsse das Ziel sein, "so rasch wie möglich in allen Kapazitäten, auch stehend, spielen zu können", und zwar ohne jegliche G-Regel. "Alles andere wäre in Hinblick auf andere Länder, die es wieder mal vorzeigen, sonst nicht mehr zu argumentieren beziehungsweise zu verstehen."

(APA)

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