Die Initiative zum Erhalt des Georg-Baumeister-Viertels sieht einen starken Rückhalt ihres Anliegens in der Bevölkerung, was sich auch in gesammelten Stellungnahmen verdeutliche. Gleichzeitig freut man sich darüber, dass trotz einem seit neuen Monaten gültigen Abrissbescheid die Villa noch steht. Auch reagiere man bei der Stadt Bregenz nun sensibler bei ähnlich schützenswerten Gebäuden und Ensembles.
Wer ist Georg Baumeister?
Inzwischen hat die Initiative noch tiefer in die Geschichte des verantwortlichen Architekten Georg Baumeister gegraben und eine Sammlung seines Schaffens begonnen. Die bekanntesten Werke in der Landeshauptstadt sind neben dem Rathaus auch das frühere Landesmuseum, dem Vorläufer des Vorarlberg Museums. Und auch für den Bodensee hatte er große Pläne mit Blick auf den Tourismus.
Gutachten stärkt Initiative
Mit einem eigenen, von der Politik unabhängigen Gutachten hoffte die “Initiative zur Erhaltung des Georg Baumeister Viertels” auch bei den politisch Verantwortlichen ein Umdenken zu erreichen. Mit dem Gutachten beauftragt wurde Friedmund Hueber, emeritierter Universitätsprofessor für Denkmalpflege und Baugeschichte.
Dieser befasste sich in seinem zehnseitigen Gutachten zuerst mit den von den Behörden ausgestellten Gutachten, die von der Initiative kritisiert werden. Hueber selbst sieht auch durchaus ein schützenswertes Ensemble mit den umliegenden Villen, die ebenfalls von Baumeister stammen.
Gegen Neubau, für Erhalt
Zum geplanten Neubau, einem Wohnblock in norddeutschen Backsteinoptik, hat er zwar eine positive Meinung – nur eben nicht inmitten der alten Villen.
Das Fazit ist daher wenig überraschend für den Erhalt des derzeitigen Ensembles von sechs Villen aus der Jahrhundertwende und gegen den Neubau – mit der Anregung an den Denkmalschutz, dies im öffentlichen Interesse zu erhalten.
Gesetzliche Möglichkeiten ausgeschöpft
Bei dem Bundesdenkmalamt ist man jedoch anderer Ansicht. Diese stelle sich hinter die Einschätzung ihrer Vorarlberger Abteilung und hat aufgrund deren Aktenlage die Entscheidung gegen den Erhalt als nachvollziehbar eingestuft. Damit ist die Initiative am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt und ist nun auf den guten Willen der Beteiligten angewiesen. Daher sieht die Initiative durchaus Nachbesserungsbedarf bei der Gesetzeslage von Bauordnung und Ortsbild.
Nun hofft man jedoch, dass Bauträger und Eigentümer sich für alternative Projekte begeistern lassen, die einen Erhalt der Villa ermöglichen und sich auch optisch stärker einfügen.
Bauverhandlung vor der Tür
Zu viel Optimismus dürfte jedoch nicht angebracht sein. Bisher habe man wohl an die 200.000 Euro in das Projekt investiert, schätzt der bei der Pressekonferenz anwesende Hinteregger-Geschäftsführer Harald Gruber. Gleichzeitig sind von den 7 geplanten Wohnungen bereits fünf verkauft, woraus entsprechende Verpflichtungen entstanden sind.
Auch die gewünschten Alternativprojekte sind durch die baulichen Vorgaben und Wünsche des Grundstückeigentümers nicht umsetzbar. Einen Erhalt der Villa unter den derzeitigen Umständen hält Gruber für nicht möglich. Die Bauverhandlung für den Wohnblock wird noch im August angesetzt.
Die gesamte Pressekonferenz
Villa Freudeck” – Abriss steht bevor
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