Die umstrittene Impfung für Feldkirchs Bürgermeister Wolfgang Matt war am Dienstag auch Thema in der ORF-Nachrichtensendung "ZiB 2". In einem fast 13-minütigen Interview stellte sich Matt den nicht immer angenehmen Fragen von Wolf. Nach dem Interview hagelte es Kritik aus ganz Österreich für die Vorgehensweise des Stadt-Oberhauptes. Aber auch Armin Wolf musste Kritik eintecken.
Gegensätzliche Reaktionen
Auf seiner Homepage schreibt Armin Wolf, dass er selten so viele gegensätzliche Reaktionen zu einem Interview bekommen habe wie zum Gespräch mit dem Bürgermeister von Feldkirch, der sich am Wochenende in einem Seniorenheim gegen Corona impfen ließ.
Der ZiB-Anchorman veröffentlichte auch Auszüge aus den Reaktionen die ihn erreicht haben:
Lob
- „Bravo und danke fürs Nachbohren!“
- „Versenkt!“
- „Legendäres Interview. #alternativefacts auf Österreichisch“
- „Diese Art von Missbrauch muss offengelegt werden.“
- „Meine Mutter, 88J., wohnt 100m vom Seniorenheim entfernt und ist für eine Impfung angemeldet. Sie wäre schnell dort gewesen.“
Kritik
- „Es war unverständlich und geradezu peinlich, mit welchem Eifer Sie den Bürgermeister vorgeführt haben. Die Unverhältnismäßigkeit – nicht nur in Bezug auf den Vorwurf, sondern auch auf die Länge des Beitrags – war an der Grenze des Erträglichen.“
- „Sie haben ihn vorgeführt als hätte er ein Schwerverbrechen begangen. Weniger wäre mehr gewesen, die Botschaft ist ja eh angekommen.“
Wolf zeigt sich selbstkritisch
Wolf gesteht dabei überraschenderweise ein, dass er den Kritikern recht geben muss. "Das Interview war für den Anlass und den Gesprächspartner einfach zu lang", erklärt der ZiB-Moderator.
Einige hätten das Interview auch mit dem ZiB2-Auftritt des Tiroler Gesundheitslandesrats Tilg nach Ischgl verglichen („Wir haben alles richtig gemacht.“), so Wolf. "Aber es ist doch etwas anderes, ob sich durch offensichtliches Missmanagement der Politik 11.000 Corona-Infektionen durch Europa verbreiten oder ob sich ein Bürgermeister vorzeitig impfen lässt", lässt Wolf diesen Vergleich nicht ganz zu.
Was den Fall in Feldkirch allerdings von anderen geimpften Bürgermeistern unterscheide, sei die Heimärztin, die schwere Vorwürfe gegen Matt erhob, rechtfertigt Wolf die ausführliche Berichterstattung zu der Causa.
"Dimension hat nicht gepasst"
Trotzdem hätten letztlich die Dimensionen nicht gepasst, gesteht Wolf ein. "Dabei glaube ich gar nicht, dass die einzelnen Fragen falsch oder unberechtigt waren. Es waren nur zu viele", so der ZiB-Mann.
Wolf begründet die Länge des Interviews auch mit der Live-Situation: "Wäre das Gespräch vor der Sendung aufgezeichnet worden, hätten wir es auf eine vernünftige Länge gekürzt".
(red)
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