Kriminelle Jugendbanden terrorisieren Wien

Am Sonnbergmarkt in Wien-Döbling berichtete Marktstandsbetreiber Georg Gutfleisch über mehrere Einbrüche, die Ende des letzten Jahres stattfanden. Die Täter zertrümmerten mit einem Nothammer die Eingangstüren der Geschäfte und entwendeten das Kassageld.
Einbruchserie am Sonnbergmarkt in Wien-Döbling: Sorgen der Marktbetreiber
Insgesamt brachen die Einbrecher in vier Geschäfte ein. Nach den Vorfällen sei die Angst unter den Marktbetreibern gestiegen, dass es zu weiteren Einbrüchen kommen könnte. Gutfleisch hat daraufhin in seinem Lokal sowohl Außenbeleuchtung als auch eine Alarmanlage installiert, wie der ORF berichtet. Die ermittelten Täter waren laut Berichten unter 14 Jahre alt, was aufgrund von Strafunmündigkeit bedeutete, dass es keine strafrechtlichen Konsequenzen für sie gab.
Vorfälle mit Jugendbanden auch in anderen Wiener Bezirken
Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) hat festgestellt, dass es in den letzten Monaten in Döbling immer wieder zu ähnlichen Vorfällen gekommen ist. Er glaubt, dass eine Jugendbande im Bezirk aktiv ist, die nicht nur Geschäfte aufsucht, sondern auch Passanten anpöbelt und sich störend verhält. Diese Vorfälle führen häufig zu Polizeieinsätzen. Um dem entgegenzuwirken, plante man ein Treffen mit der Polizei und den Schulleitern in Döbling, um präventive Maßnahmen zu besprechen.
Maßnahmen gegen Jugendkriminalität in Wien
Zusätzlich zu den Vorfällen in Döbling sind auch andere Bezirke wie Währing betroffen. Das Landeskriminalamt hat daher eine spezielle Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität ins Leben gerufen. Laut Polizeisprecherin Anna Gutt werden in jedem Stadtpolizeikommando Personen für die Beobachtung von Jugendkriminalität eingesetzt. Ein kontinuierliches Monitoring der Situation soll sicherstellen, dass die Zahlen regelmäßig dem Landeskriminalamt übermittelt werden.
Täter meist mit Migrationshintergrund und immer jünger
Zwischen März und Dezember 2024 wurden in Wien insgesamt 568 Anzeigen gegen Jugendliche erstattet, während 55 unter 18-Jährige festgenommen wurden. In Österreich gilt man erst ab 14 Jahren als strafmündig. Bei besonders schweren oder mehrere Straftaten werden sogenannte Fallkonferenzen abgehalten, an denen Polizei, Kinder- und Jugendhilfe sowie die Eltern beteiligt sind.
Laut Ingrid Pöschmann von der MA 11 zeigen die Täter – oft mit Migrationshintergrund, Fluchterfahrung oder Gewalt in der Familie – eine zunehmende Gewalttendenz und werden immer jünger. Derzeit gibt es 20 bis 30 Kinder unter 14 Jahren, die keine ausreichenden Hilfsangebote annehmen können. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, plant die MA 11, die Angebote massiv auszubauen und gezielt Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiter für Jugendliche einzustellen.
(Red)
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