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Kloimstein: "Haben ganz Vorarlberg gescreent"

Primar Dr. Philipp Kloimstein zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".
Primar Dr. Philipp Kloimstein zu Gast bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT
Primar Dr. Philipp Kloimstein, Primar und ärztlicher Leiter der Stifung Maria Eben war gestern zu Gast bei "Vorarlberg LIVE" und sprach über die aktuelle Abwasseranalyse.
So viel Drogen sind im Vorarlberger Abwasser
"Vorarlberg LIVE": Impffortschritte, Schulchaos und Drogen

Eine Abwasseranalyse von 17 Vorarlberger Kläranlagen zeigt, dass der Drogenkonsum in Vorarlberg den internationalen Trends entspricht. Nach wie vor führt der Cannabis-Konsum, dicht gefolgt von Kokain. "Die Ergebnisse entsprechen unseren Beobachtungen in der täglichen Arbeit", so Dr. Philipp Kloimstein, Primar und ärztlicher Leiter der Stiftung Maria Ebene. Er ist heute um 17 Uhr zu Gast "Vorarlberg LIVE".

Welche Substanzen treten wo und wie gehäuft auf? Das zeigt eine Abwasseranalyse aus dem Februar vergangenen Jahres, die in Vorarlberg gemacht wurde. "Man muss sagen, zum Glück hat uns der Bericht nicht komplett überrascht. Wir haben praktisch ganz Vorarlberg gescreent, und wie man bekanntlich weiß - Abwasser lügt nicht. Bei der Anylse wurde der Zeitraum einer ganzen Woche angeschaut. So können wir das Verhalten an Werktagen und am Wochenende sehen", erklärt Primar Kloimstein.

In den ländlichen Gebieten Vorarlbergs würden deutlich weniger illegale Drogen konsumiert als in den urbaneren. "Im ländlichen Raum ist ganz klar der Alkohol dominierend, während illegale Substanzen mehr im städtischen Bereich vorkommen", so Kloimstein.

Unter den illegalen Drogen ist Cannabis dem mehrjährigen Trend entsprechend die führende Substanz im Land. Unter den stimulierenden illegalen Substanzen dominierte Kokain, gefolgt von Amphetaminen und MDMA (Ecstasy). "Beim Kokain sehen wir, dass es auch unter der Woche konsumiert wird. Wir sind eine Leistungsgesellschaft - Kokain wird auch im Bankensektor benutzt, um vermeintlich die Leistung steigern zu können."

Beim Heroin zeigte sich ein weiter rückläufiger Trend. "Heroin ist eine klassische Droge aus den 90er-Jahren, die meist eher von Menschen am Rande der Gesellschaft konsumiert wird. Wir sehen einen Trend zu Leistungsoptimierung, das zeigt sich eben auch in einem verminderten Konsum von Heroin. Das können wir am Beispiel von Griechenland sehen: Die Auswirkungen der Finanzkrise waren Elend, Jugendarbeitslosigkeit und Armut - dort um ist der Heroinkonsum um 20 Prozent angestiegen", erklärt Dr. Kloimstein.

Covid-19: "Marathon ohne Ziel"

Auch die Corona-Pandemie würde noch ihre Auswirkungen zeigen: "Hier wird sich erst noch zeigen, mit welchen Folgen wir zu kämpfen haben. Allerdings sehen wir eine Zunahme im ambulanten Bereich, dies ist ein Trend den wir über das ganze Land, ja sogar europaweit beobachten können. Wenn man sich die Lockdown Phasen anschaut: Der erste Lockdown war noch aufregend und neu. Mittlerweile geht es Richtung Zermürbung. Wir können für einen kurzen Moment viel aushalten, aber mittlerweile ist das ein Marathon ohne Ziel." Außerdem könne man im stationären Bereich eine Zunahme gewisser Berufsgruppen, wie etwa Fotografen, Skilehrer oder Beschäftigte aus der Gastronomie, erkennen.

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VORARLBERG LIVE am Mittwoch, 07. April 2021
Wann: ab 17 Uhr live auf VOL.AT, VN.at und Ländle TV
Gäste: Dr. Robert Spiegel (Impfkoordinator Ärztekammer Vbg), Willi Witzemann (Personalvertretung LehrerInnen), Dr. Philipp Kloimstein (Primar Maria Ebene)
Moderation: Pascal Pletsch (Chefreporter VOL.AT)

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT)

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