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Jetzt doch - Vorarbeiten für Feldkircher Stadttunnel laufen auf Hochtouren

Eine der Baustellen für den geplanten Stadttunnel in Feldkirch
Eine der Baustellen für den geplanten Stadttunnel in Feldkirch ©VN
In Feldkirch wird fleißig gebaut: Die Verlegung der L191a „Schillerstraße“ schafft die ersten Voraussetzungen für den Stadttunnel. Auch in der Felsenau wird der Tunnel vorbereitet.
Vorarlberg muss sparen - Tunnelspinne wackelt
Stadttunnel: Baubeginn im Herbst

Neben den vorbereitenden Begleitmaßnahmen rund um den Stadttunnel sind das Tostner Ortszentrum oder die Verlegung der L191a aktuelle wichtige Bauprojekte in Arbeit.

Großprojekte wie der Stadttunnel Feldkirch könnten verschoben werden, meinte Landeshauptmann Markus Wallner während der Hochzeit der Coronakrise Ende April. "Beim Stadttunnel Feldkirch zum Beispiel stehen wir ganz am Beginn, da ist die Frage der finanziellen Wirkung des Projekts schon zu hinterfragen. Bislang sind nur relativ geringe Aufwände entstanden, wir sind noch nicht beim echten Tunnelbau", sagte Wallner gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten".

Ende Juni laufen die Vorbereitungen für den Feldkirch Stadttunnel nun aber doch auf Hochtouren.

Foto: Stadt Feldkirch

Arbeiten beim Schulbrüderareal

Derzeit wird die Landesstraße 191a vom Schulzentrum weggerückt. Die Verlegung der L191a „Schillerstraße“ schafft die ersten Voraussetzungen für den geplanten Stadttunnel Feldkirch. Das Portal „Altstadt“ wird an die verlegte Straße angrenzen.

Das Wegrücken vom Schulzentrum dient der Sicherheit der vielen Schüler der HAK und der HAS, des Gymnasiums Schillerstraße und der Praxisschulen der Pädagogischen Hochschule.

Weiters wird durch die neu gebaute Verbindungsstraße zur Carinagasse die staugeplagte Kreuzung an der Pruggergasse von Verkehr, Lärm und Schadstoffen entlastet und die Zufahrt zum Landeskrankenhaus Feldkirch erleichtert.

Durch die Abrückung vom Schulzentrum wird Platz für eine Busspur und einen Geh- und Radweg geschaffen. Die Stadt Feldkirch und das Land Vorarlberg investieren hier rund 1,8 Millionen Euro.

Foto: Stadt Feldkirch

Während der Sommerferien werden die Busse für eine Zeit lang an einer Ersatzhaltestelle in der Prugger- bzw. Carinagasse halten. Alle Radfahrer werden großräumig über die Carinagasse, den Proßwaldenweg und die Wolf-Huber-Straße umgeleitet.

Besonderen Wert legt die Stadt auf die Schulwege: Während der Bauphase ist der Gehsteig auf einer Straßenseite immer durchgehend intakt. Außerdem wurde von der Carinagasse zur Fußgängerampel beim Haupteingang der Pädagogischen Hochschule ein Ersatzweg für die Schüler eingerichtet und die Lehrerparkplätze können in der Schulzeit weiterhin uneingeschränkt genutzt werden.

70-Meter-Lärmschutzwand

Um den reibungslosen Schulbetrieb zukünftig auch während der Tunnelarbeiten zu gewährleisten ist die Errichtung einer 70 Meter langen Lärmschutzwand vorgesehen, welche in der schulfreien Zeit im Juli und August 2021 aufgestellt werden soll, bevor dann ab Herbst 2021 der Erkundungsstollen aufgefahren wird.

Auch von Tisis aus soll im Jahre 2022 ein Erkundungsstollen vorangetrieben werden.

Für jegliche Fragen rund um die Verlegung der L191a oder den Stadttunnel Feldkirch wurde eine Ombudsstelle eingerichtet. Jeweils dienstags von 17 bis 19 Uhr ist im Baubüro in der Tschavollstraße 2 eine Ansprechperson vor Ort.

Auch in der Felsenau wird der Stadttunnel vorbereitet

Felsenau - Foto: VN

Bereits im Herbst wurde mit Bauarbeiten begonnen. Im August werden die ÖBB hier neue Weichenanlagen legen, sodass zukünftig der Materialabtransport des Aushubs der Tunnelbohrungen umweltfreundlich abtransportiert werden kann. Durch diese Maßnahme werden circa 100.000 Lkw-Fahrten durch das Siedlungsgebiet von Feldkirch und Frastanz eingespart.

Komplett-Umbau 2022

Auch eine ca. 470 Meter lange Lärmschutzwand soll an der L190 Richtung Autobahnanschluss im kommenden Jahr errichtet werden, bevor 2022 die gesamte Felsenau umgebaut wird, um Platz für das künftige Tunnelportal im Bereich des Landesstraßenbauhofes zu schaffen.

Dies beinhaltet auch eine neue überörtliche Radverbindung zwischen Feldkirch und Frastanz entlang des Illufers mit einer Radbrücke über den Blödlebach.

Zweck des Stadttunnels

Der Stadttunnel Feldkirch besteht aus vier Tunnelarmen und einem unterirdischen Kreisverkehr, der die vier Äste verbindet. Die Gesamtlänge beträgt knapp vier Kilometer.

Zweck des Tunnels ist eine nachhaltige Verkehrslösung für die Stadt, im Wesentlichen die Entlastung der "Bärenkreuzung", an der täglich 40.000 bis 50.000 Kraftfahrzeuge gezählt werden. Die Verkehrsplaner erwarteten sich eine Reduktion dieser Zahl um 25 Prozent, beim Schwerverkehr sollte die Entlastung noch größer sein.

Neues Ortszentrum Tosters

Bereits im Siedlungskonzept des Räumlichen Entwicklungskonzeptes der Stadt Feldkirch aus dem Jahr 1999 ist der Ortskern Tosters – zu dem auch die zukünftige Bebauung „Tosters am Platz“ zählt – als Hauptzentrum ausgewiesen.

Darüber hinaus wurde bereits das Ziel der Nachverdichtung im Kern der Ortszentren verankert, um den Bodenverbrauch einzudämmen und die bestehenden Infrastrukturen besser ausnützen zu können. Diese Entwicklung geht auch mit Vorgaben und Konzepten des Landes einher.

Neugestaltung des Ortskerns

Die geplante Bebauung führt mit insgesamt 64 Wohnungen, einem Lebensmittelgeschäft sowie einer Apotheke und kleineren Geschäftsflächen zu einer gemischt genutzten Nachverdichtung und städtebaulichen Neugestaltung des Ortskerns von Tosters.

Die Gestaltung des Straßenraumes der L61 Egelseestraße und die der L61 zugewandten Flächen des Wohn‐ und Geschäftshaus soll aufeinander abgestimmt werden. Die Umgestaltung umfasst auch den angrenzenden Abschnitt der Gemeindestraße „Alberweg“.

L61 - Foto: VN

Höhere Aufenthaltsqualität

Ziele dieser Neugestaltung sind, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, die Trennwirkung durch freies Queren und eine Koexistenz der Verkehrsteilnehmer zu ermöglichen.

Diese Neugestaltung sieht eine Beibehaltung des südlichen Gehsteigrandes vor. Die Fahrbahn erhält einen Mittelstreifen mit Einbauten (Beleuchtung) und Bepflanzungen. Dieser Mittelstreifen erlaubt in Teilbereichen ein freies Queren der Fahrbahn für Fußgänger und kann auch als Linksabbiegespur in den Alberweg und zur neuen Zentrumsverbauung verwendet werden.

Im Bereich der Bushaltestellen wird es weiterhin einen Schutzweg geben (Volksschule, Kindergarten). Die Einbauten verhindern hier ein Überholen der Kraftfahrzeuge sowohl im Bereich Schutzweg als auch im Bereich der Bushaltestelle Richtung L53. Die Radstreifen enden bzw. beginnen jeweils am Baulosanfang und Baulosende.

Die Umsetzung der Maßnahme sieht eine Realisierung von Tempo 30 vor.

Die Arbeiten laufen laut der Stadt Feldkirch planmäßig; die Fertigstellung erfolgt noch dieses Jahr.

(Red.)

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