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Gründonnerstag: Hoffnung für die Bewohner von der Rheinstraße

Thomas Schöpf von der Wohnbauselbsthilfe setzt alle Hebel in Bewegung, um die Situation für die Bewohner an der Bregenzer Rheinstraße zu verbessern.
Thomas Schöpf von der Wohnbauselbsthilfe setzt alle Hebel in Bewegung, um die Situation für die Bewohner an der Bregenzer Rheinstraße zu verbessern. ©Wohnbauselbsthilfe
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Die Wohnbauselbsthilfe informierte heute die betroffenen Eigentümer über die nächsten Schritte im Falle des katastrophal verpfuschten Wohnblocks in Bregenz. Klagen gegen ausführende Firmen laufen.
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Am 25. Juli 2019 wurden die Renovierungsarbeiten an der Fassade des betroffenen Wohnblocks in Bregenz eingestellt. Aufgrund der offensichtlich gravierenden Mängel in Sachen Planung und Durchführung kann nicht weitergearbeitet werden. Fenster lassen sich nicht mehr öffnen, seit fast zwei Jahren ist das gesamte Gebäude eingerüstet. Gegenüber VOL.AT berichteten Betroffene von den katastrophalen Zuständen, mit denen sie tagtäglich konfrontiert werden. "Der bautechnische Amtssachverständige hat vergangene Woche gemeinsam mit der Wohnbauselbsthilfe die Baustelle besichtigt. In diesem Zuge wurden die aus baubehördlicher Sicht notwendigen Maßnahmen besprochen und festgelegt. Diese wurden nach mündlicher Information der Wohnbauselbsthilfe bereits teilweise umgesetzt", informiert Joachim Scheucher vom für Baurecht zuständigen Amt der Stadt Bregenz. Für weitere Informationen sollen wir uns an die Wohnbauselbsthilfe wenden. Diese zeigte ein deutliches Einlenken und sich gewillt, eindringlich mit der misslichen Lage für die Bewohner zu beschäftigen.

Wohnbauselbsthilfe zeigt Reaktion

Auf VOL.AT-Nachfrage zeigt sich die von den Eigentümern mit der Hausverwaltung beauftragte Wohnbauselbsthilfe bemüht, die Situation so schnell wie möglich zu klären. Hier die Erklärung von Geschäftsführer und Vorstand Mag.(FH) Ing. Thomas Schöpf im Wortlaut:

"Wir arbeiten schon seit Wochen mit Hochdruck an Lösungen. Es tut uns sehr leid, dass Bewohnerinnen und Bewohnern durch die Baustelle vor dem Wohnzimmer belastet werden. Meine Kolleg/innen und ich haben letzte Woche persönlich Gespräche mit betroffenen Eigentümerinnen und Eigentümern geführt. Aus den Gesprächen haben wir auch ein paar interessante Anregungen und Wünsche aufgenommen. Wir sind auf einem guten Weg.

Auch für uns intern ist die Situation belastend: Wir haben bei der Planung und Ausführung auf heimische Unternehmen gesetzt und wurden trotzdem bitter enttäuscht. Gegen das zuständige Bauleitungsbüro und die für den Fenstereinbau verantwortliche Firma läuft ein Gerichtsverfahren. Wir unterstützen hier bestmöglich, der zeitliche Verlauf liegt aber leider nicht in unserer Hand.

Die Professionisten haben jahrelange Erfahrung und verbauen ein namhaftes Produkt, weshalb für mich das Ganze nicht wirklich begreiflich ist, wie es zu dieser Situation gekommen ist.

Seit wir die Baustelle einstellen mussten, sind wir in laufendem Kontakt mit dem Bauamt. Leider, so wurde uns erklärt, ist es vom rechtlichen Standpunkt her erforderlich, dass es vor einem Abbau des Gerüsts eine gerichtliche Beweisaufnahme des Schadens gibt, damit allfällige Ansprüche der Eigentümerinnen und Eigentümer nicht verloren gehen. Wir klären mit größtmöglicher Anstrengung die Möglichkeiten, das Gerüst rasch abbauen zu dürfen, um den Bewohnerinnen und Bewohnern wieder mehr Lebensqualität bieten zu können – als Maßnahme, bis das Gerichtsverfahren abgeschlossen ist."

Alle Eigentümer wurden heute vonseiten der Wohnbauselbsthilfe über den weiteren Verlauf informiert. Zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer am Gründonnerstag, der für die Bewohner ein klein wenig Osterfrieden bedeuten könnte.

(VOL.AT)

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