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"Pfusch" in Bregenz: "Projekt viel zu schnell realisiert!"

"Handyspezialist" Adil Ergüven betreibt im Erdgeschoss des betroffenen Wohnblocks sein Geschäft.
"Handyspezialist" Adil Ergüven betreibt im Erdgeschoss des betroffenen Wohnblocks sein Geschäft. ©Rebekka Madlener
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Die gescheiterte Fassadenrenovierung in der Bregenzer Rheinstraße schlägt hohe Wellen. Adil Ergüven betreibt im Erdgeschoss sein Geschäft "Handyspezialist" und übt auch im Umgang mit den Gewerbetreibenden heftige Kritik an der Wohnbauselbsthilfe.

Bei einem Lokalaugenschein von VOL.AT in der Bregenzer Rheinstraße sprachen die Bewohner, die seit fast zwei Jahren mit dem Baupfusch leben müssen, über ihre missliche Lage. Einer davon ist Adil Ergüven, der im Erdgeschoss sein Geschäft "Handyspezialist" betreibt. Der Unternehmer übt ebenfalls harsche Kritik an den Verantwortlichen: "Meiner Meinung nach ist das ganze Projekt viel zu schnell realisiert worden. Man hätte den Eigentümern bereits während der Abstimmungen mehr Zeit für die Entscheidungsfindung einräumen und besser informieren sollen. Ich hege Zweifel, oh hier alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Ich habe auch nich verstanden, dass ein Ein-Mann-Unternehmen einen derartigen Auftrag, wie die Renovierung der kompletten Hausfassade, umsetzt."

Wer trägt die Kosten?

Besonders sauer aufgestoßen habe ihm eine von den Verantwortlichen durchgeführte Aktion, bei der seine Leucht-Reklametafel kurzfristig entfernt wurde: "Obwohl ich mich dagegen gewehrt habe, da es sich um mein Eigentum handelt, wurde meine Reklametafel vom Hausmeister entfernt und die Stromzufuhr gekappt. Eine Woche später hatte ich einen Kurzschluss und die Alarmanlage löste mitten in der Nacht aus." Unverständlich seien für ihn auch entstandene Kosten, welche die Geschäftsinhaber mitzutragen hätten, obwohl sie nicht einmal Zugang zum Gebäude haben.

Eigentümer befürchten jahrelange Rechtsstreitigkeiten

"Für einen schlechten Job muss man gerade stehen. Nur das immer noch stehende Gerüst kostet inzwischen schon 220.000 Euro, bei einer kürzlich einberufenen Versammlung stand die Summe von 1,2 Mio. Euro im Raum, nur um das Haus wieder in den Zustand zu bringen, in dem es vor dem Bau-Fiasko war", zeigt sich der Handy-Shop-Betreiber brüskiert. Der Geschäftstreibende glaubt aber nicht an eine schnelle und zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten. Viel mehr befürchtet er jahrelange Rechtsstreitigkeiten.

(VOL.AT)

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