Die Bodensee-Wasserversorgung am Sipplinger Berg wird eben saniert. Pressereferentin Maria Quignon richtet sich auf eine Dauerbaustelle ein. Vor dem Seeufer haben die Behörden Ende 2011 eine 1,5 km lange und durchschnittlich 200 m breite Verbotszone errichtet, in der man weder baden, tauchen noch fahren darf. Die Kommandozentrale am Sipplinger Berg überwacht den Streifen mit Radar.
Doch die 130 Millionen Kubikmeter Trinkwasser, die Europas größter Trinkwasserspeicher jährlich an 320 Städte und Gemeinden abgibt, sind gefährdet. Das in Berlin heftig diskutierte Fracking-Gesetz würde es grundsätzlich ermöglichen, am Ufer des Bodensees in die Tiefe zu bohren und dann unter dem Bodensee nach Schiefergas zu suchen. Denn Verbotszone und Wasserschutzgebiete decken nur einen Bruchteil des Geländes ab. Deshalb drängt die Bodenseewasserversorgung ja darauf, dass in Deutschland quasi eine „lex Bodensee“ erlassen wird. Dass inmitten blühender Obsthaine gleich neben der Trinkwasserentnahme eines Tages nach Gas gebohrt wird, „will sich hier niemand vorstellen“.
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