Fracking: Bodensee-Anrainer verlangen Trinkwasserschutz

Am deutschen Bodenseeufer haben inzwischen dem Bund für Umwelt und Naturschutz zufolge 40 Stadt- und Gemeindeparlamente allesamt einstimmig gegen Fracking auf ihrem Grund und Boden votiert. Die schwarz-gelbe Koalition hätte das Thema Fracking zwar gerne aus dem Bundestagswahlkampf rausgehalten und sucht einen Gesetzesentwurf noch vor dem Sommer durchzubringen. Aber der geht vielen nicht weit genug.
Die Basis rührt sich
Die Bürger aus möglichen deutschen Fracking-Gebieten haben bis dato 80 CDU-Abgeordnete in Marsch gesetzt. Die CDU/CSU-Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz), Lothar Riebsamen (Friedrichshafen) und Gerd Müller (Lindau) schließlich haben ihrem Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder geschrieben. Sie fordern in einem Brief ein Frackingverbot auch für Trinkwassergewinnungsgebiete. Gerd Müller ist Parlamentarischer Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium in Berlin. „Trinkwasserspeicher und Fracking – das verträgt sich nicht“, schreiben die drei Abgeordneten.
Bodensee als Trinkwasserspeicher
Sie betonen das aus gutem Grund. Denn der vorliegende Gesetzesentwurf verbietet nur in Wasserschutzgebieten kategorisch die Förderung von Schiefergas durch den bedrohlichen Mix aus Wasser und Chemikalien. Der Bodensee selber aber ist kein Wasserschutzgebiet. Zwar entnehmen 16 Wasserwerke rund um den Bodensee jedes Jahr etwa 170 Millionen Kubikmeter Wasser und bereiten es zu Trinkwasser auf. Aber als Schutzgebiet stuft deutsches Recht den See selber nicht ein. Genau das kritisieren die süddeutschen Abgeordneten. Jung, Riebsamen und Müller wollen zudem die Wasserbehörden weiter stärken. Ohne deren Erlaubnis soll es künftig nirgendwo Fracking-Genehmigungen geben, am Bodensee aber gar keine.
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