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"Habe in Höchst schon die Rauchwolke gesehen"

„Es war schon ein Riesenschreck, so einen Brand mitzuerleben“, gibt Gabi Micheluzzi gegenüber VOL.AT zu verstehen.
„Es war schon ein Riesenschreck, so einen Brand mitzuerleben“, gibt Gabi Micheluzzi gegenüber VOL.AT zu verstehen. ©VOL.AT, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Am Samstag brannte es im Gasthaus Schendlingen in Bregenz. Wie Nachbarn und Augenzeugen das Feuer erlebten.

Am 15. April 2023 gegen 15:31 Uhr wurden die Einsatzkräfte über den Brand des Gasthauses informiert.

Wie der Einsatzleiter im VOL.AT-Interview sagte, war der Dachstuhl beim Eintreffen der Feuerwehr schon in Brand, die Flammen schlugen aus dem Fenster heraus und es befanden sich noch zwei Personen im Gebäude.

Das Feuerwehrhaus der FF Bregenz-Vorkloster befindet sich in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Noch ist unklar, wie es mit dem Kult-Lokal weitergeht. VOL.AT war am Dienstag in der Schendlingerstraße vor Ort und hat sich bei Nachbarn umgehört.

"Dann hieß es plötzlich: ‚Es brennt‘"

Direkt gegenüber dem Gasthaus Schendlingen liegt ein anderes Lokal. "Ich war beim Essen und dann hieß es plötzlich: ‚Es brennt‘", erklärt Melissa Aksoy, Chefin von Bro’s Kebap Haus. Dann habe sie die Flammen beim Gebäude gesehen. "Es war schon richtig heftig", meint sie im Gespräch mit VOL.AT.

Zahlreiche Schaulustige.

Aus einem Fenster im Obergeschoss hätten die Flammen regelrecht gelodert. Zuerst sei die Polizei gekommen, dann die Rettung und schließlich die Feuerwehr. "Das Feuer war plötzlich beim Dach oben", schildert sie. Auch die Rettung zweier Personen aus dem Gebäude beobachtet sie mit.

Zwei Tage nach dem Brand

Aus diesem Fenster loderten laut der Gastronomin die Flammen. ©VOL.AT/Mayer
Das Lokal von Aksoy liegt direkt gegenüber des Gasthauses. ©VOL.AT/Mayer

"Ich möchte nicht in seiner Haut stecken"

Mit viel Schaum und Wasser sei das Feuer gelöscht worden. "Gott sei Dank ist niemandem etwas passiert", so die Gastronomin. Sie zeigt volles Mitgefühl mit Wirt Sigi Dinhof: "Wenn es jetzt mein Gasthaus wäre, dann wäre das für mich sehr, sehr schlimm", erklärt sie. "Als Gastronom hast du Stammkunden, man mag dich, man kennt dich." Ihre Kunden hätten auch gesagt, Dinhof tue ihnen leid. Sie selbst sei seit eineinhalb Jahren hier und kenn Sigi nicht so gut, "aber trotzdem hat es mir sehr, sehr leid getan."

Das Gasthaus am Dienstag. ©VOL.AT
Ein letzter Zeuge: der Mohrenbier-Aufsteller.

Schade sei es natürlich auch um das alte Gasthaus: "Das Gebäude ist seit Jahren da und man kennt ihn sehr gut. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken", so Aksoy abschließend.

Die Schäden am alten Gebäude sind groß. ©VOL.AT
Vor dem Lokal liegt der Schutt. ©VOL.AT
Der Schaukasten mit der Speisekarte hat es unbeschadet überstanden. Ob noch einmal ein Gericht im GH Schendlingen serviert wird?

"Habe in Höchst schon die Rauchwolke gesehen"

Auch Gabi Micheluzzi von den Hochzeitsfeen in der Schendlingerstraße erlebte den Brand aus nächster Nähe. Nicht nur ihr Geschäft, sondern auch ihre Wohnung befinden sich in direkter Nähe zum Gasthaus. "Es war schon ein Riesenschreck, so einen Brand mitzuerleben", gibt Micheluzzi gegenüber VOL.AT zu verstehen. "Ich war zu der Zeit grade in Höchst und habe eine Hochzeit dekoriert", erklärt sie im Gespräch mit VOL.AT. "Ich bin aus der Kirche raus und habe in Höchst schon die Rauchwolke gesehen." Ihr Telefon sei rundgelaufen und sie habe keine Ahnung gehabt, was auf sie zukomme. Schon beim Herfahren habe sie gesehen, dass es gleich nebenan brenne.

Die Hochzeitsfeen liegen neben dem Gasthaus Schendlingen. Dazwischen der Adeg. ©VOL.AT/Mayer

"Schade um das Haus"

Ein riesiges Kompliment gelte der Feuerwehr, der Polizei und Rettung für ihren Einsatz. "Da waren über 100 Leute da draußen. Es war alles so professionell. Mit voller Ruhe habe sie das gemacht", schildert sie. Sie habe dadurch keine Sekunde Angst haben müssen, dass etwas Schlimmeres passiere. Gott sei Dank seien nur vier Personen leicht verletzt worden, meint die Hochzeitsplanerin.

"Schade um das Haus, aber wir wissen ja alle, dass es so oder so nicht mehr lange gestanden wäre", verdeutlicht sie gegenüber VOL.AT. Wie es mit dem Kult-Gasthaus weitergehe, habe sie noch nicht gehört. "Da sperrst du dein Gasthaus zu und denkst, am Montag machen wir wieder auf und es ist auf einen Schlag vorbei. Das tut mir auch furchtbar leid um das Gasthaus", betont Micheluzzi.

Der Zugang zum beliebten Gastgarten mit dem imposanten Kastanienbaum, der im Sommer Schatten spendet, ist auch gesperrt.
Von Adeg Thaler gab es eine Erfrischung für die Einsatzkräfte. ©VOL.AT/Mayer

Stärkung für Einsatzkräfte

Von Adeg Thaler, der Supermarkt befindet sich direkt neben dem Gasthaus, gab es für die Einsatzkräfte am Samstag eine Gratis-Stärkung mit Getränken. Gegenüber VOL.AT wollte sich der Kaufmann nicht weiter dazu äußern. Er bestätigte lediglich, dass es eine Stärkung gegeben und man das Geschäft statt wie üblich um vier schon früher geschlossen habe. (VOL.AT)

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(VOL.AT)

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