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Frau attackiert - Jana griff ein: "Wir Frauen müssen uns nichts mehr gefallen lassen"

©Symbolbild: Pixabay, VOL.AT/Mayer
Als Jana Gutschner aus Feldkirch sah, dass ein Mann eine Frau attackiert, griff sie ein. "Ich würde auf jeden Fall wieder gleich handeln", meint sei.
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Betroffene: "Er wird es wieder tun"
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Jana Gutschner (36) aus Feldkirch wurde Zeugin, wie ein Mann auf eine ältere Frau losging. "Es ist in der Nacht passiert", erzählt sie gegenüber VOL.AT. "Ich habe Hilfeschreie gehört." Ein junger Mann habe "mit Händen und Füßen" auf die Frau eingeschlagen und -geprügelt. Als sie ihn vom Balkon aus dazu aufforderte, von ihr abzulassen, reagierte er nicht. Daher griff die 36-Jährige ein: "Ich habe dann einen Kochlöffel geschnappt und eine Bratpfanne", schildert sie. Dann sei sie hinuntergerannt und habe ihn erneut aufgefordert, die Frau in Ruhe zu lassen - wieder ohne Erfolg. So forderte sie ihn erneut dazu auf und stupste ihn mit dem Kochlöffel an. Daraufhin habe er perplex aufgehört.

Männer schauten - Frauen reagierten

"Sie (die älter Frau, Anm.) hat dann die Möglichkeit gehabt, um aufzustehen und sich hinter einem Auto zu verstecken", erklärt Jana. Dann habe sie gerufen, dass es ihr Sohn sei. Auch eine andere Nachbarin habe geholfen und die Frau mit in ihre Wohnung genommen. "Wir haben uns dann nachher bis zum Eintreffen der Polizei auch dort versteckt", berichtet die Frau aus Feldkirch im VOL.AT-Gespräch. Das Ganze ereignete sich bereits Ende April, ist aber nach wie vor hochaktuell: Gewalt gegen Frauen ist weltweit ein Problem. Immer wieder kommt es zu ähnlichen Vorfällen - auch in Österreich. "Wenn eine Frau in Not ist, muss man eingreifen", so Jana. Sehr viele männliche Zaungäste hätten nur vom Fenster aus zugeschaut. Das sei "absolut nicht in Ordnung". "Wir Frauen haben dann sozusagen tatkräftig eingegriffen und der Frau geholfen. Er hätte noch länger auf sie eingeprügelt."

"Man muss einfach helfen"

Die Situation ging glimpflich aus. Die ältere Frau kam mit Prellungen, Schürfwunden und blauen Flecken davon. "Gott sei Dank ,nur' - es hätte auch noch anders ausgehen können", ist sich die Feldkircherin sicher. Das Verfahren gegen den Mann läuft noch. "Ich würde auf jeden Fall genau wieder gleich handeln. Man muss einfach eingreifen. Man muss einfach helfen", gibt Jana zu verstehen. Man müsse auch ein Zeichen setzen: "Wir Frauen müssen uns nichts mehr gefallen lassen - wir müssen aufstehen!" So viel werde unter den Tisch gekehrt und verheimlicht. Viele Frauen würden sich aus Angst nicht trauen, raus zu gehen. "Sie müssen keine Angst haben. Sie müssen an die Öffentlichkeit", meint die 36-Jährige. Man müsse um Hilfe bitten und sich nicht dafür schämen.

Kontaktinfos für Betroffene

ifs Gewaltschutzstelle,
Johannitergasse 6, Feldkirch
Telefonnummer: 05-1755-535
Web: www.ifs.at

(VOL.AT)

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