Martin Ohneberg, Eigentümer der Henn Gruppe und Präsident der Industriellenvereinigung, sorgt sich um die Auswirkungen der enorm hohen Energiekosten. "Eine Deckelung der Energiepreise wäre eine Möglichkeit", sagt er bei "Vorarlberg LIVE". Es wäre eine schnelle Hilfe, würde aber auch eine Menge Geld kosten.
Merit Order umdenken
Gleichzeitig brauche es auch strukturelle Verbesserungen, um langfristig den Standort abzusichern. Das müsse aber auf europäischer Ebene passieren. "Langfristig muss überlegt werden, wie das System der Merit Order, das sich viele Jahre lang bewährt hat, weil dadurch der Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangetrieben wurde, vernünftig umgestellt werden kann."
Als nicht unwahrscheinlich sieht er, dass Betriebe schließen müssen. "Die Energiekosten sind beträchtlich, sie machen teilweise einen zweistelligen Anteil am Umsatz aus. Das kann man nur schwer kompensieren, denn Preiserhöhungen an Kunden haben auch ihre Grenze", so Ohneberg. Letztlich müsse jeder Einzelne schauen, den Energieverbrauch zu reduzieren, nicht nur die Unternehmen. "Es nützt ja niemandem, wenn man es zuhause fein warm, dafür aber keinen Arbeitsplatz mehr hat."
Russland-Abhängigkeit
War die Russland-Abhängigkeit ein Fehler? "Im Nachhinein ist man immer kluger. Wir haben ja auch lange von den niedrigen Energiepreisen gelebt. Aber wir machen den Fehler schon wieder. Beispielsweise wenn es um die Frage geht, woher der Wasserstoff kommt. Da braucht es eine diversifizierte Strategie." Generell müsse der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen mit Plan erfolgen. "Es muss klar sein, zu welchem Zeitpunkt Erneuerbare Energien zur Verfügung stehen. Da versucht man etwas übers Knie zu brechen, ohne dass es entsprechende Rahmenbedingungen gibt."
Die gesamte Sendung
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VOL.AT/VN)
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