Ein Thema, das seit jeher polarisiert: die Einführung einer 100-km/h-Beschränkung auf der Autobahn. Und gleichzeitig eine der Hauptforderung jener Aktivisten, die mit ihren Verkehrsblockaden, jüngst in Wien, österreichweit für Aufsehen sorgten.
Unerwartete Rückendeckung
Unerwartete Rückendeckung bekommen die Vertreter von Extinction Rebellion und der letzten Generation nun gerade aus dem Lager, das sie für einen Großteil der Klimaverfehlungen gerne ins Visier nehmen.
Denn die Aussage, dass die Einführung von, zumindest temporären, Beschränkungen des Tempos auf den Autobahnen vielerlei Vorteile mit sich bringe, bescherte Christina Metzler, Klimasprecherin der Vorarlberger Volkspartei, den Titel "Hero" der Woche im Wiener Falter.
"Ein solches Limit hat vielerlei Vorteile. Einerseits ließe sich damit der CO2-Austoß um 23 Prozent verringern. Und andererseits kommt der Sicherheitsaspekt ebenfalls zum Tragen. Ich erinnere hier auch gern an eine angedachte Verkehrsbeeinflussungsanlage, die z.B. bei Stoßzeiten so den Verkehr drosseln könnte", bestätigt die junge Landtagsabgeordnete ihre Aussage gegenüber VOL.AT.
"ÖVP ist bunt und vielfältig"
Angesprochen, ob diese Meinung der Parteilinie entspräche, informiert die Lauteracherin, dass auch in der Volkspartei vielerlei Interessen aufeinanderträfen und dass die ÖVP generell "bunt und vielfältig" sei.
Eine Absage erteilt sie hingegen den Forderungen der Klimaaktivisten, geplante Großprojekte wie die S18 oder die Feldkircher Tunnelspinne abzublasen. "Hier müssen wir die Kirche schon im Dorf lassen. Und solange es keine besseren Vorschläge gibt, die ökologische und verkehrstechnische Interessen in Einklang bringen, halte ich natürlich an diesen Plänen fest", führt Metzler weiter aus.
"Protest sollte sich im gesetzlichen Rahmen bewegen"
Verständnis zeigt sie hingegen für die Anliegen der vielerorts als "Klimakleber" bezeichneten, denn sie könne die Ängste und Hilflosigkeit der jungen Menschen verstehen: "Trotzdem sollte sich der Protest im Zeichen des Klimaschutzes im gesetzlichen Rahmen bewegen. Passiert das nicht, kippt auch der Zuspruch, wie man in der Bevölkerung ebenfalls bereits deutlich spürt."
"Primär gilt es jetzt, die Menschen so gut wie möglich zu unterstützen"
"Auch die Kritik an einem immer noch fehlenden Klimaschutzgesetz auf Bundesebene ist nachvollziehbar. Trotzdem müssen wir uns angesichts der aktuellen Situation, in der so viele Krisen gleichzeitig über die Bevölkerung hereinbrechen, bewusst werden, dass wir nicht alle Feuer gleichzeitig löschen können. Primär gilt es jetzt, die Menschen angesichts von Teuerung, Inflation und steigender Energiekosten so gut wie möglich zu unterstützen. Natürlich darf der Klimaschutz nicht zu kurz kommen", schließt die ÖVP-Politikerin. Und zeigt sich jederzeit offen für Gespräche mit den Klimaschützern. Und auch für Tempo 100 auf den heimischen Autobahnen.
(VOL.AT)
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