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Covid-Schülerdemo: "Uns ist einfach wichtig, dass Bildung Priorität ist"

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Vorarlbergs Schüler sind unzufrieden mit den bildungspolitischen Corona-Maßnahmen. Am Dienstag fand in Dornbirn eine Demonstration statt.
Schüler demonstrierten am Marktplatz
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"Von der Regierung im Stich gelassen"

Noch immer ist nicht klar, wann die Schulen wieder für den Präsenzunterricht öffnen können. Die Schüler fühlen sich teilweise von der Regierung im Stich gelassen.

Am Dienstag fand am Dornbirner Marktplatz trotz niedriger Temperaturen und Schneefall eine Demonstration mit Kundgebung und Redebeiträgen statt. Organisiert und durchgeführt wurde diese von der Aktion kritischer Schülerinnen. Die Schüler wollen aufzeigen, dass sie sind mit den bildungspolitischen Corona-Maßnahmen der Regierung alles andere als zufrieden sind.

302 Tage Krise und kein Plan

Anlass für die Demonstration war vor allem die geplante UG-Novelle der türkis-grünen Regierung. Diese fördere enorm die soziale Selektion an österreichischen Hochschulen: "Es werden Mindeststudienleistungen eingeführt, die einfach nicht alle Personen erbringen können", erklärt Lina Feurstein (17), Schülerin am BG Gallus. Auch die aktuelle Bildungspolitik soll durch die Aktion kritisiert werden. "Seit 302 Tagen stecken wir in der Coronakrise", erklärt Flora Prantl (18), Schülerin des BG Blumenstraße. Erst vor wenigen Tagen sei der erste Plan für ein funktionierendes Schulsystem mit Personenunterricht in der Krise präsentiert worden. "Wir finden einfach, dass so eine Überlegung - wie das funktionieren kann - und eine Planung schon viel früher hätte passieren sollen", meint Prantl. Auch, dass Skigebiete geöffnet und Schulen geschlossen seien, sei eine falsche Prioritätensetzung.

Trotz Schneefall und Kälte kamen zahlreiche Personen zur Demonstration. Bild: VOL.AT/Mayer

Drei Monate im Distance Learning

Schulen sollen am 18. Jänner öffnen - auch in der Oberstufe. "Ich bin jetzt in der 7. Klasse eines Gymnasiums und ich bin einfach seit über drei Monaten im Distance Learning", verdeutlicht Feurstein gegenüber VOL.AT. Auch eine Kürzung des Maturastoffes oder eine Errechnung der Maturanoten aus bereits erbrachten Leistungen wäre aus Sicht der Schülervertreter wünschenswert. Die Handhabung, wie mit der Krise umgegangen werde, sei nicht die richtige. "Lehrpersonen und Direktorinnen erfahren wie es am nächsten Tag weiter geht aus der Pressekonferenz", so Prantl. "Wir Schülerinnen bekommen zwei Tage davor gesagt, dass wir wieder zur Schule müssen." So könne das nicht weitergehen: "Das ist einfach ein Drama und fördert psychische Krankheiten, es macht einfach die soziale Selektion stärker."

Klarheit für Schülerinnen

"Uns ist einfach wichtig, dass Bildung Priorität ist, dass die Schulen öffnen", gibt Prantl die Denkweise der Aktion kritischer Schülerinnen zu verstehen. Ansonsten werde es langfristige Folgen haben, dass das Bildungssystem so lange auf der Strecke gelassen worden sei. Und: "Vor allem wünschen wir uns auch Klarheit", meint Feurstein. Schüler wollen richtig aufgeklärt werden. Man müsse nicht nur sagen, was passiere, sondern auch warum es genau so passiere.

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(Red.)

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