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Bluttat in Kottingbrunn: Familienvater laut neuem Anwalt nicht schuldfähig

Ein Familienvater tötete in Kottingbrunn seine Frau und seine zwei Kinder.
Ein Familienvater tötete in Kottingbrunn seine Frau und seine zwei Kinder. ©APA/MONATSREVUE/THOMAS LENGER
Nach der Bluttat an einer Frau und zwei Kindern in Kottingbrunn hält der Anwalt Wolfgang Blaschitz eine psychiatrische Untersuchung des Mordverdächtigen für "unabdingbar". Er soll sich schon länger Sachen eingebildet haben.
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Nach der Bluttat in Kottingbrunn - ein Familienvater hat am vergangenen Wochenende seine Ehefrau und die gemeinsamen Kinder im Alter von zwei Jahren bzw. elf Monaten getötet - zweifelt der neue Verteidiger des Mordverdächtigen an der Schuldfähigkeit des 31-Jährigen. Bei dem HTL-Ingenieur habe sich in jüngerer Vergangenheit eine Schizophrenie herausgebildet, behauptete Wolfgang Blaschitz.

Mann soll sich Sachen eingebildet haben

"Er hat die Erkrankung auch selbst erkannt. Er hat sich Dinge eingebildet, die es in der Realität nicht gegeben hat", meinte der Wiener Anwalt, der die Vertretung des Mordverdächtigen übernommen hat, am Mittwochabend im Gespräch mit der APA. Vieles habe "nur in der Einbildung des Mannes stattgefunden", so auch die Beziehungsprobleme und die Scheidungsabsichten der Ehefrau, von denen der Tatverdächtige nach seiner Festnahme in seiner kriminalpolizeilichen Einvernahme berichtet haben soll. In Wahrheit wären die beiden "ein Herz und eine Seele" gewesen, erklärte Blaschitz: "Er hat ihr erst vor kurzem ein neues Auto gekauft und einen Swimmingpool ausheben lassen."

Der Anwalt hält die Einholung eines psychiatrischen Gutachtens zur Klärung der Zurechnungsfähigkeit des 31-Jährigen für "unabdingbar". Es bedürfe "einer genauesten Befassung mit seinem Geisteszustand in letzter Zeit". Auf die Frage, was das Gewaltverbrechen ausgelöst haben könnte, meinte Blaschitz: "Er dürfte übergeschnappt sein."

Verdächtiger soll sich radikalisiert haben

Die getötete 29-Jährige soll sich laut Opferanwältin Astrid Wagner allerdings zuletzt vor ihrem Ehemann gefürchtet und Vorkehrungen zur Versorgung ihrer Kinder getroffen haben, sollte ihr etwas zustoßen. Medienberichten zufolge soll sich der 31-Jährige mit türkischen Wurzeln in jüngster Vergangenheit außerdem politisch-religiös radikalisiert haben, was dazu führte, dass seine ursprünglich weltoffene Frau Kopftuch trug.

(APA/red)

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