Der 52-jährige bisherige Diözesanadministrator Elbs gab Einblick in seine “bewegten Gefühle” und wollte die neue Aufgabe mit “Dankbarkeit, Vertrauen, Respekt und ein bisschen Angst” in Angriff nehmen.
Einen Termin für die Bischofsweihe gibt es noch keinen, Elbs würde aber ein Datum Ende Juni/Anfang Juli favorisieren. Personalentscheidungen habe er ebenfalls noch keine getroffen. “Mir ist wichtig, dass ich diese Entscheidungen nicht alleine treffe”, wollte er sich noch mit den Konsultoren beraten. Nach zukünftigen Schwerpunkten befragt, meinte der neue Bischof, die Diözese habe in den vergangenen Jahren einen sehr positiven Weg zurückgelegt. Es werde darum gehen, wie die Kirche am besten bei den Menschen sein und ihnen helfen könne. Die Reformstruktur der Pfarrgemeinden werde wie begonnen weitergeführt.
“Wer glaubt, ist nie allein”
Elbs betonte die Bedeutung der Kirche und des Glaubens, der viele Menschen trage und ihnen Halt und Hoffnung gebe. Er freue sich auch sehr über die Haltung des neuen Papstes Franziskus, auf die Menschen zuzugehen, sagte der neue Bischof. Als großes Vorbild, “wie er mit Mut und Zivilcourage gelebt hat”, nannte er den seliggesprochenen Provikar Carl Lampert, der aus Vorarlberg stammte und Opfer des nationalsozialistischen Regimes wurde. Auch auf seine eigene Dankbarkeit bezogen zitierte der 52-Jährige eine Aussage von Papst Benedikt XVI.: “Wer glaubt, ist nie allein”. Wenn er an all die Menschen denke, die sich pastoral engagieren, so “fühlt sich das gut an”, so Elbs.Den Hergang seiner Ernennung schilderte der Bischof von Feldkirch mit viel Humor. Er sei vergangenen Donnerstag gefragt worden. Ob er auf der anschließenden Heimfahrt aus dem Montafon alle Verkehrsregeln eingehalten habe, könne er nicht mehr sagen. Am Montag habe er im Gespräch mit der Nuntiatur sein Einverständnis erklärt. “Viele Menschen – auch ich – sind froh, dass die Entscheidung gefallen ist”, sagte Elbs zur langen Sedisvakanz von eineinhalb Jahren.
Interview mit Benno Elbs
Alt-Bischof Fischer: “Wichtige Botschaft”
Alt-Bischof Fischer, dessen altersbedingter Rücktritt im November 2011 angenommen worden war, sagte, die Ernennung von Elbs sei “eine wichtige Botschaft, die Hoffnung und Erwartung weckt und bedeutet. Wir sind miteinander ein ganz schönes Stück Weg gegangen”.
Rudolf Bischof, der Pfarrer des Feldkircher Doms und Stellvertreter von Elbs in seiner nun zu Ende gegangenen Zeit als Diözesanadministrator, brachte die Haltung der Diözese auf den Punkt: “Wir freuen uns über die Ernennung von Benno”. Es sei sehr erfreulich, dass Elbs “für uns kein Unbekannter ist. Wir wissen, wie er uns anleiten wird”, sagte Bischof. Man kenne Elbs als spirituellen Menschen, der die Botschaft Jesu in unsere Zeit übersetzen könne, und der in seiner besonderen Beziehung zu den Menschen nahtlos an den Papst anschließe. Zudem verstehe er es, die Verwaltung der Diözese gut zu führen.
Pressekonferenz in Feldkirch
Schönborn sieht starkes Signal
Die Ernennung von Benno Elbs zum Bischof der Diözese Feldkirch wird in der Kirche allgemein mit Wohlgefallen aufgenommen. Kardinal Christoph Schönborn sprach gegenüber der “kathpress” von einem “starken Signal” für die Kirche in Österreich “und sicher auch für Papst Franziskus”. Auch Elbs Vorvorgänger Klaus Küng und die normal nicht zahme Plattform “Wir sind Kirche” zeigten sich von der Entscheidung des Vatikan angetan.
Für Schönborn, den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, ist es ein besonderer Gewinn, dass der ausgebildete Psychotherapeut Elbs eine zusätzliche Qualifikation mitbringe: Der neue Bischof sei jemand, der “die Menschen dort sucht, wo sie sind”, der “sie anzusprechen vermag, sich für sie interessiert, für sie ein offenes Herz und einen offenen Verstand hat”.
Elbs hat “besondere Gabe”
Der St. Pöltener Diözesanbischof Küng, der lange Jahre Feldkirch geleitet hatte, erinnerte daran, dass Elbs jahrelang einer seiner engsten Mitarbeiter gewesen sei. Elbs habe eine “besondere Gabe”, mit “jungen Menschen gut umzugehen und sie zu begleiten”. Außerdem sei er jemand, der gut zwischen verschiedenen Standpunkten zu vermitteln verstehe.
Seitens “Wir sind Kirche” erklärte die stellvertretende Vorsitzende Martha Heizer, Elbs habe sich in seinen bisherigen Ämtern in der Diözese Feldkirch als gesprächsbereit und kontaktfähig erwiesen – und das mit allen Gruppen im breiten Spektrum der kirchlichen Landschaft. “Wir sind Kirche” vertraue darauf, dass er weiterhin den Dialog suche und pflege.
Wallner sehr erfreut
Landeshauptmann Markus Wallner nannte die Bestellung eine “ausgezeichnete Entscheidung” des Vatikans. “Benno Elbs ist ein begabter Seelsorger mit hohen menschlichen Fähigkeiten”, würdigte Wallner den neuen Landesbischof. Dieser habe bereits als umsichtiger Diözesanadministrator den Beweis erbracht, dass er der Aufgabe gewachsen sei.FPÖ-Obmann Dieter Egger begrüßte die Bestellung von Bischof Benno Elbs in einer Aussendung ebenfalls und sah sie als “gutes Signal”. Elbs habe als Diözesanadministrator gezeigt, dass er ein “Brückenbauer” sei. Der neue Bischof habe “das Ohr beim Volk und das Herz an der richtigen Stelle”, sagte Egger.
Interview mit Markus Wallner
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