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Generalvikar Elbs gilt als Favorit auf den Feldkircher Bischofsstuhl

Dem Psychotherapeuten und Generalvikar werden gute Chancen eingeräumt.
Dem Psychotherapeuten und Generalvikar werden gute Chancen eingeräumt. ©VMH
Feldkirch - Die Favoritenrolle dürfte er inzwischen gewöhnt sein: Generalvikar Benno Elbs' Name fällt in Vorarlberg, wann immer man über eine Nachfolge für Bischof Elmar Fischer spricht.
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Bereits 2004, als Bischof Klaus Küng nach St. Pölten gerufen wurde, galt der damals 44-Jährige vielen als Wunschkandidat für das Amt. Bedenken schuf aber sein zu niedriges Alter, das eine sehr lange Amtszeit von über 30 Jahren verursacht hätte. Nun, mit 51 Jahren, wäre Elbs im richtigen Alter. Neben ihm werden aber auch andere als Bischofskandidaten genannt.

Fischers Generalvikar

Für den Prälaten Elbs spricht seine bisher steile Karriere in der Vorarlberger Kirche. Bischof Küng ernannte den damals erst 34-Jährigen im Juni 1994 überraschend zum Pastoralamtsleiter, zuvor war der 1986 zum Priester geweihte Psychotherapeut als Kaplan, Religionslehrer und Rektor des Studieninternats Marianum tätig. Seither bekleidete er zahlreiche kirchliche Ämter, im April 2003 wurde er zum Monsignore, zum Kaplan seiner Heiligkeit, bestellt. Am 4. Juli 2005 wurde er von Bischof Fischer zu seinem Generalvikar gemacht.

Breite Akzeptanz für Elbs

Elbs genießt in großen Teilen der Bevölkerung wie in der Politik breite Akzeptanz. Nach dem im Umgang mit der Öffentlichkeit eher glücklos agierenden und spröde wirkenden Fischer erhielte Vorarlberg mit Elbs, der als Mann der Mitte gilt, einen redegewandten, beliebten Bischof. Weil sich Fischer seit dem Bekanntwerden von Gewaltvorwürfen eher im Hintergrund hielt, war häufig Elbs bei Pressekontakten öffentliche Stimme der Kirche Vorarlbergs.

Schon 2004 soll sich der damalige Nuntius Georg Zur nach Befragung der Priester und Kirchenmitarbeiter für ihn ausgesprochen haben. Elbs Name soll zudem auf dem drei Namen umfassenden Nachfolgevorschlag Fischers stehen, den jeder Bischof bei der Nuntiatur einreichen muss. Gute Chancen wurden Elbs auch auf den Bischofsstuhl von Graz eingeräumt. Nachdem Egon Kapellaris Amtszeit jedoch vom Heiligen Stuhl um zwei Jahre verlängert wurde, steigen Elbs Aussichten, doch in Vorarlberg zum Zug zu kommen.

Monsignore Juen als weiterer Kandidat

Als weniger aussichtsreicher Kandidat aus Vorarlberg gilt Monsignore Walter Juen. Als Offizial, also Leiter des Diözesangerichts, genießt er als besonnener Kirchenjurist hohes Ansehen. Zuletzt bewies der Gerichtsvikar sein organisatorisch-rechtliches Talent bei der Vorbereitung für die Seligsprechung des NS-Opfers Provikar Carl Lampert. Gegen ihn spricht allerdings, dass er als zu jung für das Bischofsamt angesehen werden könnte. Beobachter haben weiters den 1942 geborenen Rudolf Bischof auf der Rechnung. Von 1987 bis 1996 war Bischof Regens im Priesterseminar in Innsbruck, seit 1996 Pfarrer im Feldkircher Dom St. Nikolaus. Pastoralamtsleiter Walter Schmolly scheidet als Laie als möglicher Bischofnachfolger aus.

Kircheninsider halten aber auch eine Bestellung eines Ordensmanns für möglich. Infrage käme etwa ein Priester, der der konservativen geistlichen Gemeinschaft “Das Werk” angehört. Der Orden übernahm 1983 das ehemalige Dominikanerinnen-Kloster Thalbach in Bregenz und soll gute Kontakte nach Rom pflegen. 2001 wurde die Gemeinschaft vom Papst als “Familie des geweihten Lebens” anerkannt, ihr Wirken könnte vom Vatikan mit der Ernennung eines Bischofs aus ihren Reihen belohnt werden. Freude hätten reformorientierte Katholiken damit aber wohl kaum. (APA)

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