AA

Vatikan hat Rücktrittsgesuch von Bischof Elmar Fischer angenommen

Rücktrittsgesuch von Bischof Dr. Elmar Fischer angenommen.
Rücktrittsgesuch von Bischof Dr. Elmar Fischer angenommen. ©VOL.at / P. Steurer
Feldkirch - Papst Benedikt XVI. hat am Dienstag das Rücktrittsgesuch des Vorarlberger Diözesanbischofs Elmar Fischer angenommen. Das gab die Diözese Feldkirch in einer Aussendung bekannt.

Fischer hatte dem Papst seinen Rücktritt wie vorgesehen mit Erreichen des 75. Lebensjahres angeboten. Fischer, der am 6. Oktober Geburtstag feierte, war am 3. Juli 2005 zum Bischof von Feldkirch geweiht worden. Seine Amtszeit war vor allem von umstrittenen Aussagen geprägt.

Das Konsultorenkollegium werde nun zusammentreten und einen Diözesanadministrator wählen, der die Diözese während der Sedisvakanz leiten wird. Bischof Fischer dankte in der Aussendung dem Papst für das Vertrauen, das er ihm mit der Ernennung und während der vergangenen sechs Jahre entgegengebracht habe, sowie für die Entlastung durch die altersbedingte Entbindung von den Amtspflichten. “In besonderer Weise” danke er auch seinem Generalvikar Benno Elbs. “Er hat mich großartig unterstützt”, so Fischer. Elbs gilt als einer der Favoriten auf die Nachfolge im Bischofsamt.

Interimsleiter wird Diözese führen

Fischer nannte einige Initiativen, die ihn während seiner Amtszeit rückblickend mit großer Freude erfüllten, etwa die Seligsprechungsfeier für Carl Lampert am vergangenen Sonntag. Er hoffe, dass diese “noch viel Gutes in unsere Herzen und im Leben des Landes bewirken möge”. Im mehrjährigen Gesprächsprozess “Die Wege der Pfarrgemeinden” seien wichtige Grundlagen für die Pastoralarbeit in der Diözese erarbeitet worden. Darüber hinaus habe es viele kleinere und größere Initiativen in der Glaubensverkündung, Nächstenliebe, Solidarität und zur Stärkung von Ehe und Familie gegeben. Dem allem wünsche er “weiterhin ein gutes Reifen und reiche Frucht”. Sein Dank gelte allen kirchlichen Mitarbeitern. “Ich sehe in ihrem Tun und ihrem Gebet verwirklicht, was ich mir zu meinem Wahlspruch als Bischof gemacht habe: ‘Das Reich Gottes suchen'”, so Fischer.

Mit dem Bischof scheidet automatisch auch Generalvikar Benno Elbs aus seinem Amt. Das von Papst Benedikt XVI. beauftragte Konsultorenkollegium wird innerhalb von acht Tagen einen interimistischen Leiter für die Diözese wählen. Diesem Gremium gehören zehn Priester an, geleitet wird es vom der Weihe nach ältesten Priester. Es handle sich dabei um den im Ruhestand befindlichen Pfarrer Eugen Giselbrecht, hieß es. Der Diözesanadministrator wird dann die Diözese leiten, bis ein neuer Bischof in Amt und Würden ist. Der Papst wird den Kandidaten schriftlich über seine bevorstehende Ernennung informieren, die Weihe muss daraufhin innerhalb von drei Monaten erfolgen, innerhalb von vier Monaten muss er die Aufgaben und Pflichten des Amtes übernehmen.

Fischer war nach Bruno Wechner und Klaus Küng der erst dritte Bischof der Diözese Feldkirch, die seit 1968 besteht. Fischer war 1989 vom damaligen Bischof Küng zum Generalvikar ernannt worden. Nach Küngs Ernennung zum Diözesanbischof von St. Pölten im Herbst 2004 wurde Fischer zum “Ständigen Vertreter des Apostolischen Administrators der Diözese Feldkirch”. 2005 wurde Fischer zum Feldkircher Diözesanbischof ernannt, seine Weihe erfolgte am 3. Juli 2005. Mit einigen Aussagen sorgte Fischer immer wieder für Aufregung, etwa im Jahr 2009, als er Homosexualität als heilbar bezeichnete. Er entschuldigte sich kurz darauf. 2010 wurde er mit Gewaltvorwürfen gegen ihn aus den 1970er-Jahren konfrontiert. Nach einer in der Öffentlichkeit als halbherzig wahrgenommenen Entschuldigung bei seinen angeblichen Gewaltopfern hielt sich Fischer seither eher im Hintergrund. (APA)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Feldkirch
  • Vatikan hat Rücktrittsgesuch von Bischof Elmar Fischer angenommen