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Diözese Feldkirch ist jüngster Kirchenverwaltungsbezirk Österreichs

Benno Elbs ist erst der vierte Bischof der 1968 gegründeten Diözese Feldkirch.
Benno Elbs ist erst der vierte Bischof der 1968 gegründeten Diözese Feldkirch. ©VOL.AT/ Sascha Schmidt
Feldkirch - Die Diözese Feldkirch ist der jüngste kirchliche Verwaltungsbezirk Österreichs. Erst am 8. Dezember 1968 wurde die eigenständige Diözese Feldkirch errichtet.

Zuvor war Feldkirch als Generalvikariat ab 1818 den Bischöfen von Brixen unterstellt, 1964 entstand die aus Tirol und Vorarlberg bestehende Diözese Innsbruck. Benno Elbs ist nach Bruno Wechner, Klaus Küng und Elmar Fischer erst der vierte Bischof von Feldkirch. Elbs darf als Wunschkandidat vieler Vorarlberger anders als etwa Klaus Küng mit wohlwollender Aufnahme rechnen.

Wechner wird Feldkirchs erster Bischof

1818 hatte Papst Pius VII. Vorarlberg aus der Abhängigkeit der Bistümer Chur, Konstanz und Augsburg losgelöst und Brixen unterstellt, mit der Absicht, eine selbstständige Diözese zu errichten. Erst 150 Jahre später wurde aus diesem Plan Realität. Erster Feldkircher Diözesanbischof wurde Bruno Wechner, der als Weihbischof und Generalvikar bereits seit 1955 für Vorarlberg zuständig war. Wechner blieb über 20 Jahre lang Bischof, 1989 wurde er von Klaus Küng abgelöst.

Proteste nach Ernennung Küngs

Auf die Ernennung des Opus Dei-Mitglieds Küng reagierten Vorarlberger Priester und Laienräte mit heftigem Protest. Am Vorabend der Bischofsweihe gingen 3.500 Demonstranten auf die Straße, Vorarlberger Dekane und Pfarrgemeinderäte stellten sich gegen die Ernennung. Die Amtszeit Küngs verlief dessen ungeachtet weitgehend ruhig – von den Missbrauchsvorwürfen gegen Kaplan August Paterno abgesehen. Als Küng nach 15 Jahren in die Diözese St. Pölten abberufen wurde, hatten sich die Widerstände aufgelöst, es herrschte allgemein Bedauern.

Auf Küng folgt Fischer

Am 3. Juli 2005 folgte auf Küng der streng konservative vormalige Feldkircher Generalvikar Elmar Fischer. Legte er mit geschickten Personalbestellungen zunächst einen guten Start hin, machte Fischer in der Folgezeit immer wieder durch verbale Fehltritte, etwa zum Thema Homosexualität, und zuletzt auch durch glaubhafte Gewaltvorwürfe gegen seine Person von sich reden. Die Vorarlberger Gläubigen quittierten die Vorgänge, zu denen auch die aufgekommenen Missbrauchsvorwürfe im Kloster Mehrerau zählten, mit Rekord-Kirchenaustritten. In der Folge zog Fischer sich aus der Öffentlichkeit immer mehr zurück, Benno Elbs wurde als sein Generalvikar zunehmend das Sprachrohr der Diözese.

In Fischers Amtszeit fiel der 2008 begonnene Restrukturierungsprozess in der Diözese, der dem drohenden Priestermangel und Gläubigenschwund geschuldet ist. Die 125 Pfarrgemeinden sollen bis 2025 in 8 Einzelpfarren, 36 Pfarrverbände und sogenannte Seelsorgeräume in den fünf Städten umgebaut werden. Sind in der Diözese Feldkirch derzeit rund 100 Priester tätig, so werden es 2025 nur noch etwa 60 sein. Ende 2012 betreute die Diözese Feldkirch knapp 247.500 Gläubige, 2005 waren es noch 266.500. (APA)

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