Aus für Geburtenstation Dornbirn: Stadt übt scharfe Kritik an Landesentscheidung
Das Land Vorarlberg hat entschieden: Die Geburtshilfe des Krankenhauses Dornbirn wird nach Bregenz verlegt. Eine Maßnahme, die in Dornbirn für erheblichen Unmut sorgt – sowohl bei der Stadtführung als auch in der Bevölkerung. Bürgermeister Markus Fäßler findet klare Worte: "Diese Entscheidung ist schwer nachzuvollziehen. Sie wirft viele Fragen auf – vor allem, wie die Gesundheitsversorgung im Unterland künftig organisiert werden soll."
"Mit der geplanten Verlagerung werden zwei gut funktionierende Abteilungen zusammengeführt, was nicht nur hohe Anpassungen in beiden Häusern erfordert, sondern auch beträchtliche Umbau- und Adaptierungskosten verursacht. Eine langfristige Strategie ist derzeit nicht erkennbar und sollte im Zuge der weiteren Umsetzung mitgedacht werden", so die Stadt in einer Aussendung.
Die Stadt Dornbirn anerkennt die Bemühungen des Landes um eine gesamthafte Betrachtung, hält aber fest, dass die bisherigen Analysen aus ihrer Sicht zu wenig tiefgehend waren. Vor allem die Zusammenhänge zwischen Geburtshilfe, Pädiatrie, Kinderanästhesie und Notfallversorgung sollten noch umfassender geprüft und in einem Gesamtkonzept dargestellt werden. Gerade die enge Verzahnung dieser Bereiche ist für die Qualität der Versorgung sehr wichtig.
Fast 57.000 Menschen unterstützen den Erhalt
Fast 57.000 Menschen haben eine Petition zum Erhalt der Geburtenstation unterschrieben. "Das ist eine starke Stimme einer Bewegung und ich appelliere, dass wir diesen Menschen zuhören und sie ernst nehmen", ergänzt Bürgermeister Markus Fäßler.
Finanzierung: ein gemeinschaftlich getragenes System
Die Spitalsfinanzierung erfolgt über den Gesundheitsfonds, der von den Versicherten, den Gemeinden und dem Land gemeinsam getragen wird. "Es ist daher irreführend, von einer alleinigen Finanzierung durch das Land zu sprechen. Dornbirn wirtschaftet seit Jahren nachweislich effizient und erfüllt seinen Versorgungsauftrag mit hoher Verantwortung und Qualität", so die Stadt Dornbirn.
Appell an das Land
Die Stadt Dornbirn nimmt die Entscheidung des Landes zur Kenntnis und erwartet, dass bei der Vorbereitung der Zusammenlegungen im kommenden Jahr das tatsächliche Ausmaß und die Auswirkungen dieser Maßnahme deutlich werden. "Wir setzen darauf, dass die Verantwortlichen bereit sind, die Ergebnisse der kommenden Monate offen zu analysieren", so Bürgermeister Markus Fäßler.
Was aktuell vorgestellt wurde, ist ein Entwurf des regionalen Strukturplans (RSG), der erst in weiterer Folge von der Zielsteuerungskommission beschlossen werden soll. Die Stadt Dornbirn hofft nach wie vor, dass die Mitglieder dieser Kommission die Situation nochmals genau prüfen – sowohl die vorgelegten Zahlen und Fakten als auch die Argumente der betroffenen Patientinnen, Mitarbeitenden und der Stadt selbst.
Dornbirn bleibt bereit zur Zusammenarbeit
Die Stadt Dornbirn hat im Strukturdialog wiederholt konstruktive Vorschläge eingebracht – unter anderem die Entwicklung eines starken Versorgungszentrums Nord und die Bereitschaft, über eine gemeinsame Trägerschaft mit dem Land zu sprechen.
"Das Krankenhaus Dornbirn bietet dafür die besten Voraussetzungen: moderne Infrastruktur, ausreichend Ausbauflächen und eine zentrale Lage im Unterland – erreichbar aus dem Rheintal ebenso wie aus dem Bregenzerwald. Das Angebot der Stadt, das Dornbirner Krankenhaus weiterzuentwickeln und zu einer zentralen Versorgungseinheit im Unterland auszubauen, bleibt aufrecht und kann eine tragfähige Grundlage für die Zukunft bilden", so die Stadt abschließend.
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(VOL.AT)
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