Antisemitismusvorwurf: ORF trennt sich von "Am Schauplatz"-Redakteur
In dem mittlerweile gelöschten Beitrag hatte Gordon geschrieben: "Wenn ich 2000 Jahre lang Opfer bin, dann sollte ich mir langsam überlegen, woran das wohl liegen mag." Die Formulierung sorgte zu Wochenbeginn für breite Empörung, insbesondere in der jüdischen Community.
ORF reagierte mit klarer Distanzierung
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann bezeichnete die Aussage als "völlig inakzeptabel" und entschuldigte sich am Freitag öffentlich im Namen des ORF. Gordon selbst erklärte in einer Aussendung: "Ich bedaure zutiefst, einen Satz geschrieben zu haben, den ich von niemandem so unwidersprochen stehen lassen würde."
Jüdische Gemeinden übten scharfe Kritik
Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, begrüßte die Reaktion des ORF und sprach von einem "wichtigen Zeichen". Auch Elie Rosen, Präsident der IKG Salzburg, Steiermark und Kärnten, zeigte sich "empört" über das Posting und sah eine "rote Linie" überschritten.
Israels Botschafter fordert umfassende Aufklärung
Israels Botschafter David Roet forderte am Donnerstag weitergehende Konsequenzen. In einer Stellungnahme sprach er sich für eine tiefgreifende Untersuchung aus: "Sollte die Untersuchung nicht auch die häufig geäußerten Vorwürfe einer Atmosphäre beim ORF untersuchen, die allzu oft gegenüber antijüdischen und antiisraelischen Ansichten nachsichtig ist?"
Strafanzeige von B’nai B’rith eingebracht
Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Zwi Perez Chajes-Loge des Humanitätsvereins B’nai B’rith, vertreten durch Anwältin Maria Windhager, eine Strafanzeige gegen Gordon bei der Staatsanwaltschaft eingebracht hat.
(VOL.AT)
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