Adolf Uunona: "Ich will nicht mehr Hitler heißen"
Abschied vom Namen "Hitler"
Ompundja – Es ist ein Schritt, der Symbolkraft hat: Adolf Hitler Uunona, der durch seinen Namen weltweit für Schlagzeilen sorgte, hat bekannt gegeben, den Namen "Hitler" aus offiziellen Dokumenten streichen zu lassen. "Ich bin Adolf Uunona", stellte der 55-Jährige klar – ein Signal der Distanzierung, ein Versuch, das politische Profil zu schärfen.
Wie Uunona gegenüber der namibischen Tageszeitung The Namibian erklärte, habe er seinen zweiten Vornamen aus seinem Pass entfernen lassen. Auf Wahllisten und in offiziellen Wahl-Apps taucht er bereits nur noch als "Adolf Uunona" auf.
Ein Name, der belastete
Seit Jahren ringt der Landrat mit den Konsequenzen seines kuriosen Namens. "Meine Frau nennt mich einfach Adolf", sagte er 2020 der Bild-Zeitung. Der Name sei ihm von seinem Vater gegeben worden – ohne historisches Bewusstsein: "Für mich war das als Kind ein ganz normaler Name. Erst als Heranwachsender begriff ich: Dieser Mann wollte die Welt unterwerfen." Mit dem Nationalsozialismus, betonte Uunona stets, habe er nichts zu tun: "Ich strebe nicht nach der Weltherrschaft."
Dennoch: Die internationale Aufmerksamkeit war immens. Sein Name wurde zum Running Gag, zum Medienthema – und zum politischen Problem.
Wahlkampf unter Beobachtung
Der Zeitpunkt für die Namensänderung ist kein Zufall: Uunona trat in dieser Woche zum vierten Mal zur Wiederwahl im Wahlkreis Ompundja an. 2020 erzielte er noch satte 84,88 Prozent – diesmal könnte es enger werden. Die Auszählung läuft.
In Namibia ist eine Namensänderung kein einfacher Verwaltungsakt. Laut Gesetz müssen Anträge schriftlich begründet, öffentliche Anzeigen in Zeitungen geschaltet und die Änderung im Amtsblatt der Regierung veröffentlicht werden. Ob Uunona all diese Schritte abgeschlossen hat, ist derzeit unklar. Eine Anfrage der Bild-Zeitung dazu blieb unbeantwortet.
Fakt ist: Die Wahlkommission hat bereits reagiert und führt ihn nun unter dem schlichteren Namen "Adolf Uunona". Ein öffentlich sichtbares Zeichen, das politisch wirken könnte.
Immer wieder in Erklärungsnot
Sein kurioser Name brachte Uunona in der Vergangenheit mehrfach in schwierige Situationen. Als ein roter Toyota mit "Adolf Hitler"-Schriftzug und Hakenkreuz durch seinen Wahlkreis fuhr, distanzierte er sich entschieden: "Das ist nicht mein Auto." Auch ein SWAPO-Parteifahrzeug mit dem Nummernschild "N 88 W" sorgte für Aufsehen – "88" gilt unter Neonazis als Code für den Hitlergruß.
Uunona stellte klar: Mit derartigen Symbolen habe er nichts zu tun.
Politisches Profil statt Namenswitz
Uunona ist langjähriges Mitglied der Regierungspartei SWAPO, die vor allem im Norden Namibias stark verankert ist. Dass er sich offiziell von seinem zweiten Vornamen trennt, zeigt: Adolf Uunona will als Politiker wahrgenommen werden – nicht als Kuriosität.
(VOL.AT)
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