Jeep bringt in den USA ein neues Facelift des Grand Cherokee auf den Markt, das mit einem neuen 2,0-Liter-Turbo-Vierzylindermotor aus der sogenannten "Hurricane"-Baureihe ausgestattet ist. 324 PS, Vorkammerzündung, doppelte Einspritzung – ein technisches Kraftpaket, das laut Hersteller bis zu zehn Prozent Kraftstoff einspart und dabei Sechszylinder überflüssig machen soll.
Doch was in Übersee als Fortschritt gefeiert wird, hat für Europa ein bitteres Nachspiel: Der Grand Cherokee wird hierzulande ab 2026 nicht mehr angeboten. Der Grund liegt in der fehlenden EU-Zulassung des neuen Motors, wie "Auto Motor Sport" berichtet. Die Anpassung an europäische Normen wäre teuer und zeitaufwendig. Stellantis, der Mutterkonzern von Jeep, spart sich diesen Aufwand – und setzt stattdessen auf seine Elektro-Offensive.
Der elektrische Nachfolger steht bereit
Statt den Grand Cherokee weiter in Europa zu vertreiben, soll künftig der Wagoneer S, ein rein elektrisches SUV, die Lücke im Modellportfolio füllen. Damit folgt Stellantis einem klaren Kurswechsel – weg von klassischen Verbrennern, hin zur vollständigen Elektrifizierung. Der US-Markt bleibt hingegen der Hauptabnehmer für den runderneuerten Grand Cherokee.
Facelift für die USA – optisch dezent, technisch modern
Während der Grand Cherokee in Europa ausläuft, bekommt das US-Modell ein Update. Äußerlich bleibt vieles beim Alten: Dezente Änderungen wie schärfer gezeichnete LED-Tagfahrlichter ("Augenbrauen"), ein neu gestalteter unterer Stoßfänger und versteckte Endrohre sorgen für einen frischen, aber zurückhaltenden Look. Drei neue Lackierungen und ein überarbeitetes Infotainmentsystem komplettieren das Facelift.
Auch die Verkaufszahlen sprechen eine deutliche Sprache
Nicht nur technische Hürden, sondern auch wirtschaftliche Gründe dürften für das Aus mitverantwortlich sein. Laut einem Bericht von "Auto Motor Sport" wurden im Jahr 2025 lediglich 32 neue Grand Cherokees in Deutschland zugelassen – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 101 Einheiten im Vorjahr. Zahlen, die für ein Fahrzeug dieser Klasse kaum zu rechtfertigen sind.
SUVs bleiben trotz allem gefragt
Ironischerweise boomen SUVs in Europa weiterhin. Laut "Best Selling Cars" hatten sie im August 2025 einen Marktanteil von 57 Prozent bei den Neuzulassungen. Kompakte SUVs wie der VW T-Roc oder der Tiguan dominieren das Bild. Auch in Deutschland ist der Trend ungebrochen: Über ein Drittel der Neuwagen im ersten Halbjahr 2025 waren SUVs – das zeigt eine Auswertung von "Business Insider".
(Red.)
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