Größer als gedacht: Der Bosch-Schriftzug über der A8
Tausende Autofahrer brausen täglich darunter hindurch – meist, ohne ihm große Beachtung zu schenken. Dabei ist der Schriftzug, der am brückenartigen Bosch-Parkhaus zwischen dem Stuttgarter Flughafen und der Messe Stuttgart prangt, ein echter Superlativ: Acht Meter hoch, rund vier Tonnen schwer pro Buchstabe, insgesamt 55 Meter lang. In der Mitte leuchtet das berühmte Bosch-Logo mit dem stilisierten Anker – stolze zwölf Tonnen bringt es auf die Waage.
Hollywood lässt grüßen
So viel Technik und Stahl beeindrucken nicht nur auf nationaler Ebene: Der Schriftzug ist der größte Deutschlands und weltweit auf Platz zwei – geschlagen nur vom legendären „Hollywood Sign“ in Los Angeles. Doch anders als bei der Filmikone in Kalifornien steckt hinter dem Bosch-Schriftzug nicht nur Show, sondern auch jede Menge Technik.
Hightech im XXL-Format
Denn die Buchstaben sind nicht nur außen imposant – sie sind auch von innen begehbar. Über das „B“ gelangen Techniker ins Innere, wo Leitern, Plattformen und Wartungsebenen den Zugang ermöglichen. Für die Pflege und Kontrolle klettern regelmäßig Fassadenkletterer durch die Konstruktion. Außen schützt eine straff gespannte Plane – ähnlich einer Lkw-Plane – die Stahlkonstruktion vor Witterung.
Auch nachts ist der Schriftzug nicht zu übersehen: Etwa 18.000 LED in Weiß und Rot sorgen für gleichmäßige Ausleuchtung. Ein Lichtsensor steuert die Helligkeit abhängig von Tageslicht und Wetter – blendfrei für Autofahrer, insektenfreundlich für die Umwelt.
Symbol für eine Region – und eine Marke
Der Schriftzug ist mehr als Werbung. Er ist ein sichtbares Bekenntnis zur Region. Bosch und Stuttgart – das ist eine Beziehung mit Geschichte. Schon 1921 führte Bosch das Ankersymbol ein, begleitet von einer geschwungenen Pinselschrift. Die heute verwendeten Großbuchstaben stammen aus den 1950er-Jahren – ein Design, das Präzision, Verlässlichkeit und technische Exzellenz verkörpern soll.
Seit 2007 thront der Schriftzug auf dem damals neu errichteten Parkhaus, das in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzt: Rund 4.200 Stellplätze verteilen sich auf fünf Ebenen, zwei Mal überspannt die 440 Meter lange Brückenkonstruktion die Autobahn. Für den Bau wurde mehr Stahl verbaut als im Eiffelturm – ein Kraftakt in jeder Hinsicht.
Ein technisches Denkmal am Verkehrsknotenpunkt
Was wie eine überdimensionale Werbeanlage aussieht, ist in Wahrheit ein einzigartiges Bauwerk – architektonisch wie technisch. Es ist ein Symbol für das, was die Region Stuttgart ausmacht: Ingenieurskunst, Industriegeschichte und Innovationsgeist. Und vielleicht wirft der eine oder andere Autofahrer beim nächsten Mal einen bewussteren Blick nach oben – auf die leuchtenden Lettern, die wie ein moderner Leuchtturm über der A8 strahlen.
(VOL.AT)
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