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"Wir wollen zeigen, dass jeder Leben retten kann" – 60 Stunden Dauereinsatz in Bürs

Strobel/VOL.AT
Strobel/VOL.AT
100 Beats pro Minute, Schweiß, Herz und Mut: Vor dem Zimbapark in Bürs läuft seit Donnerstagfrüh ein Weltrekordversuch. Das Rote Kreuz Vorarlberg will 60 Stunden lang ununterbrochen reanimieren – und dabei ein Zeichen setzen.

Punkt 6 Uhr am Donnerstagmorgen fiel der Startschuss: Vor dem Zimbapark in Bürs hat das Rote Kreuz Vorarlberg seinen Versuch gestartet, den Weltrekord in durchgehender Reanimation zu brechen. Gepumpt wird von Mitgliedern in Uniform, oder auch von Passanten, die rein zufällig vorbeikommen. VOL.AT war vor Ort, hat sich ein Bild gemacht und natürlich einen Teil zum Rekordversuch beigetragen.

"Wir haben uns das überlegt anlässlich des Weltreanimationstages", sagt Lorenz Harder vom Roten Kreuz Bludenz – St. Gallenkirch – Sonntag. "Wir wollen auf das sehr wichtige Thema lebensrettende Sofortmaßnahmen aufmerksam machen – und ich glaube, da bietet sich so ein Weltrekordversuch einfach an."

Rekord liegt bei 50 Stunden

Der bisherige Rekord liegt bei 50 Stunden – aufgestellt in Norddeutschland. "Das werden wir überbieten", so Harder. "Unser Ziel sind 60 Stunden, und wir sind sehr optimistisch, dass wir das schaffen." Mal werden längere Distanzen "weggepumpt" mal kürzere. In unterschiedlichen Zyklen wechseln sich die Teams an der Reanimationspuppe ab. Jede Einheit wird dokumentiert – Ziel ist ein offizieller Eintrag in die Rekordlisten.

An der Übungspuppe bekommen alle eine Einweisung. ©Strobel/VOL.AT
Genaustens werden die Zeiten von den freiwilligen Helfern dokumentiert. ©Strobel/VOL.AT

Jeder kann mitmachen

Besonders ist: Auch Passanten dürfen spontan mitmachen. Einer von ihnen ist Kilian Arndt, der sich kurzerhand beteiligt hat. "Ich finde es cool, dass man hier gleich eine kleine Auffrischung bekommt", sagt er. "Mein letzter Erste-Hilfe-Kurs ist schon ein paar Jahre her, da ist es gut, das mal wieder zu üben." Arndt drückte rund eineinhalb Minuten im Takt, bevor der nächste Teilnehmer übernahm.

Kilian Arndt, direkt nach seinem Einsatz. ©Strobel/VOL.AT

Aktion mit Botschaft

Der Weltrekordversuch ist Teil der Kampagne #jetzterstehilfe des Roten Kreuzes Vorarlberg. Sie läuft rund um den Weltreanimationstag und soll Mut machen, im Notfall aktiv zu werden.

Lorenz Harder legt auch selbst Hand an, hier drückte er rund 15 Minuten auf die Puppe. ©Strobel/VOL.AT

"Man kann nichts falsch machen – außer gar nichts zu tun", sagt Harder. Mit der Aktion will das Team zeigen, dass jeder helfen kann – und dass es manchmal nur wenige Handgriffe braucht, um Leben zu retten.

(VOL.AT)

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